Alfter Nahverkehr steht auf dem Prüfstand

ALFTER · Weite Wege zu den Bushaltestellen, schlechte Anbindung vor allem in den Höhenlagen der Gemeinde Alfter. Das soll sich noch in diesem Jahr mit dem Ausbau der Voreifelbahn RB23 ändern.

Sobald der neue Bahnhaltepunkt Impekoven im Dezember in Betrieb ist, will der Rhein-Sieg-Kreis die Busverbindungen in der Gemeinde anpassen. Der Hintergrund: Dank des neuen Haltepunkts könne ein Teil des derzeitigen Busverkehrs auf die Schiene verlagert werden. Das betrifft besonders die Strecke der Linie 605 zwischen Impekoven/Oedekoven und der Stadt Bonn, die verkürzt werden könnte.

Im Gegenzug ist geplant, das Nahverkehrsangebot zwischen den Hanglagen von Alfter, der Ortsmitte, der Stadtbahnhaltestelle Alfter und dem Bahnhof Roisdorf zu verbessert - also mehr Fahrten anzubieten sowie mehr Haltestellen anzufahren. Die Kosten sollen durch die Verkürzung der Linie 605 aufgefangen werden.

"Es war eine sehr lange Diskussion", sagt der Alfterer Bürgermeister Rolf Schumacher. "Ich bin froh, dass es nun auf den Weg kommt." Laut dem Verwaltungschef spielt die Verbesserung des Nahverkehrs in seiner Gemeinde besonders vor dem Hintergrund des demografischen Wandels eine wichtige Rolle.

So fehle bislang unter anderem eine Verbindung von den Höhenlagen zum Ortszentrum, wo beispielsweise Ärzte angesiedelt seien. Kreistagsmitglied Oliver Krauß aus Alfter ist sicher: "Für die meisten Bewohner wird es eine Verbesserung sein."

Konkret sind folgende Veränderungen geplant:

  • Linie 605: Die Verbindung von Bonn über Duisdorf nach Oedekoven wird aufgrund des neuen Bahnhaltepunkts verkürzt, sie endet bereits am Bahnhof Duisdorf.
  • Die Linie 633 nimmt zum Teil die wegfallenden Haltestellen der Linie 605 auf. Sie fährt dafür nicht mehr über den Hertersplatz, diesen Punkt fährt zukünftig die Linie 680 an. Weiter ist geplant, auch sonntags und abends ein Angebot im 60-Minuten-Takt zu schaffen. Zudem soll der Bus immer bis nach Bornheim fahren, um die Anbindung an den Bahnhof Roisdorf und somit den Anschluss nach Köln zu verbessern.
  • Die Taxibuslinie 680 von Duisdorf zum Wasserturm Gielsdorf wird zu einer Kleinbuslinie ausgebaut. Sie soll montags bis freitags alle halbe Stunde sowie abends und am Wochenende jede Stunde von Lessenich über Duisdorf Bahnhof, Gielsdorf Wasserturm, Alfter und Alfter Stadtbahn zum Bahnhof Roisdorf fahren. Auf der Strecke soll ein Bus ähnlich dem Rheinbacher Stadthüpfer eingesetzt werden. Der Stadthüpfer bietet 14 Sitzplätze und 18 Stehplätze. Mit diesem hat es laut Kreistagsmitglied Oliver Krauß auf der Strecke bereits Testfahrten gegeben, die gut verlaufen seien.
  • Die Linien 800 (Bonn bis Rheinbach) und 845 (Bonn bis Heimerzheim) sollen so getaktet werden, dass sich zwischen Bonn und Nettekoven Anschlüsse im Halbstundentakt ergeben.
  • Linie 843: Statt von Bonn nach Meckenheim fährt der Bus nur noch von Meckenheim bis Duisdorf. Dort soll er mit der Linie 633 Richtung Bornheim zu einer durchgehenden Verbindung im Vorgebirge verknüpft werden. In Meckenheim selbst sollen alle Fahrten mit direktem Anschluss zur RB 23 bestehen bleiben.

Das Thema wird nun von den Politikern beraten. Nach dem Kreisverkehrsausschuss am Mittwoch, 22. Januar, wird sich am Dienstag, 4. Februar, auch der Alfterer Ausschuss für Umwelt, Energie und Verkehr damit beschäftigen.

Bürgerinformation

Die Hauptinitiatoren des Alfterer Taxibusses, der CDU-Kreistagsabgeordnete Oliver Krauß, der Ratsherr Michael Schroerlücke (Grüne) und Wolfgang Görlitz, der sich ehrenamtlich für einen besseren Nahverkehr einsetzt, wollen mit den Bürgern über das Busangebot diskutieren. Sie laden zu zwei Infoveranstaltungen für Montag, 27. Januar, 19.30 Uhr, nach Alfter-Ort ins Haus der Geschichte sowie für Mittwoch, 19. Januar, 19.30 Uhr, nach Gielsdorf ins Dorfhaus ein.

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