Kriminalstatistik für das Jahr 2014 Mehr Einbrüche in Alfter

RHEIN-SIEG-KREIS · Mehr Fahrraddiebstähle und Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum und ein leichtes Plus bei der Gesamtkriminalität - das ist im Groben die Bilanz, die die zuständige Bonner Polizeiinspektion II in ihrer aktuellen Kriminalstatistik für das Jahr 2014 in den linksrheinischen Kommunen des Kreises zieht.

 Die Polizei zeigte im Linksrheinischen in den vergangenen Monaten verstärkt Präsenz, wie hier an der Hilberather Straße in Meckenheim-Altendorf.

Die Polizei zeigte im Linksrheinischen in den vergangenen Monaten verstärkt Präsenz, wie hier an der Hilberather Straße in Meckenheim-Altendorf.

Foto: AXEL VOGEL (Archiv)

Polizeidirektor Andreas Piastowski und Kriminalrat Dirk Schuster stellten die Statistik am Donnerstag bei einem Pressegespräch in der Polizeiwache Bonn-Duisdorf vor. Viele Gemeinsamkeiten lassen sich in Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach und Swisttal jedoch nicht feststellten. Insbesondere bei den Wohnungseinbrüchen sowie den Körperverletzungsdelikten geht die Entwicklung auseinander.

"Die wachsende Anzahl an Fahrraddiebstählen macht uns etwas Sorgen", sagte Piastowski eingangs. Gleichzeitig stellte er jedoch fest, dass die Werte der im Umlauf befindlichen Zweiräder mittlerweile um einiges höher seien als noch vor Jahren. Die Fakten belegen, dass sie deshalb in allen fünf Kommunen zu einer lukrativen Beute für Diebe geworden sind: Während es in Alfter im vergangenen Jahr 70 (Vorjahr: 41; 5-Jahres-Schnitt: 51) Fälle zu beklagen gab, schlugen in Bornheim sogar 211 (Vorjahr: 144; 5-Jahres-Schnitt: 144), in Rheinbach 128 (Vorjahr: 117; 5-Jahres-Schnitt: 141) und in Meckenheim immerhin noch 77 (Vorjahr: 61; 5-Jahres-Schnitt: 109) Diebstähle zu Buche.

Lediglich in Swisttal gibt es mit 18 statt vorher 22 (5-Jahres-Schnitt: 26) eine positive Entwicklung. Auch Fahrradteile, so Schuster, würden vermehrt geklaut, wobei nicht unbedingt von gewerbsmäßig agierenden Banden auszugehen sei, sondern von "unterschiedlichen Tätern, die aus unterschiedlichen Perspektiven heraus handeln", so der Kriminalrat. Insbesondere die Haltestellen entlang der Linie 18 sowie die Alanus-Hochschule seien risikobehaftet.

Ähnlich fällt die Entwicklung bei den Sachbeschädigungen auf Straßen, Plätzen und Wegen aus. Dort haben neben den klassischen Fällen bloßer Zerstörungswut vor allem Graffiti-Schmierereien zugenommen: 60 Fälle (Vorjahr: 42; 5-Jahres-Schnitt: 37) gab es in Alfter, 118 Mal wurden Täter in Bornheim (Vorjahr: 99; 5-Jahres-Schnitt: 75), 74 Mal in Meckenheim (Vorjahr: 59; 5-Jahres-Schnitt: 72), 73 Mal in Rheinbach (Vorjahr: 69; 5-Jahres-Schnitt: 98) und 76 Mal in Swisttal (Vorjahr: 29; 5-Jahres-Schnitt: 35) aktiv.

Ein großer Teil davon gehe allerdings auf das Konto des noch immer nicht gefassten "Türschloss-Klebers" - fast überall trieb der Unbekannte Ende vergangenen Jahres mehr als 60 Mal sein Unwesen. "Der verhagelt uns etwas die Statistik", so Piastowski.

Ein Thema, das der Polizei besonders am Herzen liegt, sind die Wohnungseinbruchdiebstähle. Dort habe die Behörde bereits in der Vergangenheit einen Schwerpunkt gesetzt und viel Öffentlichkeitsarbeit betrieben, so Schuster. Wenn man allein die Zahlen betrachtet, hat dies vor allem in Bornheim (179 Fälle; vorher 202), Meckenheim (125 Fälle; vorher 169) sowie Swisttal (81 Fälle; vorher 103) Früchte getragen. In Alfter (102 Fälle; vorher 58; 5-Jahres-Schnitt: 57) und Rheinbach (76 Fälle; vorher 48; 5-Jahres-Schnitt: 64) aber gibt es mit 75,9 beziehungsweise 58,3 Prozent starke Zunahmen. Stolz ist die Behörde auf die Entwicklung in Meckenheim: Dort, so Schuster, sei es vor nicht allzu langer Zeit gelungen, eine Gruppe von Männern festzunehmen, auf deren Konto viele Einbrüche gingen. "Dennoch bleibt die Stadt für uns ein Brennpunkt", so Schuster.

Auch bei den Körperverletzungsdelikten nimmt Meckenheim eine gute Entwicklung: Wie in Rheinbach (21 Fälle; Vorjahr: 30; 5-Jahres-Schnitt: 40) ist dort (13 Fälle; Vorjahr: 21; 5-Jahres-Schnitt: 17) auch mittelfristig ein positiver Trend zu erkennen. Alle anderen Kommunen verzeichnen, zumindest im Vorjahresvergleich, Anstiege im mittleren (Alfter: 22,2; Bornheim: 31,6) bis sogar hohen (Swisttal: 83,3) zweistelligen Prozentbereich. Die Gesamtkriminalität hat insgesamt leicht zugenommen: 17 062 statt vorher 17 008 Verbrechen registrierte die Polizei in 2014 (5-Jahres-Schnitt: 17957), wobei auch Godesberg, Duisdorf und Wachtberg einbezogen sind. Das entspricht einer Zunahme von 0,3 Prozent.

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