Ursprünglich wollte er nur den zweiten Band "Ich glaub, mich trifft der Ball" präsentieren. Zum besseren Verständnis allerdings erläuterte er den Kindern auch noch den ersten Band "Im Würgergriff der Schule". Protagonist des Jugendbuchs ab zehn Jahren ist ein Nerd.

Der Nerd, ein hochbegabter Brillenträger, der wegen seiner Hochbegabung nicht zur Schule geht, kennt das Leben bisher nur aus dem Internet. Durch den Verlust seines PCs allerdings besucht er nun doch eine Schule.

Stets in Bewegung, frei und anschaulich erzählend und vortragend verknüpfte Theisen die Lesung mit Zeichnungen aus dem Buch und ging auf Fragen der Schüler ein. Die Illustrationen stammen von dem 15-jährigen Jungzeichner Fabrice Boursier, den Theisen vor zwei Jahren bei einem Schreibworkshop traf und der nur mit wenigen Strichen den Nerd erschuf.

Mit Begeisterung waren die Zehnjährigen bei der Sache. Egal, ob es um die Figur des "Popel-Patrick" ging oder um die Frage, warum Nerds generell Kakteen mögen. Die Antwort: "Weil sie keine Zuneigung brauchen und sich nicht gerne anfassen lassen."

Seit Jahren lädt die Katholische Öffentliche Bücherei Oedekoven Schüler des letzten Grundschuljahres zu Autorenlesungen ein. "Wir wollen die Begeisterung der Kinder für das Lesen fördern", sagte Erika Mager, die seit Januar die Bücherei leitet.

"Ich finde solch eine Lesung auf jeden Fall schöner, als eine Mathearbeit zu schreiben. Lustig und spannend soll es sein", sagte Schülerin Felicia. Lustig fanden die Kinder das Leben und die Verhaltensweisen der Hauptfigur. Nerds und Fußball, der Tausch von Panini-Bildern, Spiele auf dem PC, Handys, deren geografische Ortung und You-Tube-Filme kamen zur Sprache.

Mit den Themen traf Theisen den Nerv der Mädchen und Jungen. Für die Schüler und Lehrerinnen war es ein amüsanter und witziger Vormittag. Und auch für Theisen. "Es war einfach schön", meinte der Autor.

Manfred Theisen: Nerd forever - "Ich glaub, mich trifft der Ball", Band II: Paperback; ISBN: 978-3-570-15790-9; 9,99 Euro