Gemeinde informiert über Bau einer Flüchtlingsunterkunft in Oedekoven Im August soll alles fertig sein

ALFTER · Drei gemeindeeigene Immobilien sowie zehn angemietete Häuser und Wohnungen bieten in der Gemeinde Alfter derzeit etwa 130 Flüchtlingen ein vorübergehendes Heim. Doch schon bald wird der Platz knapp.

 Ein zentrales Heim in Modulbauweise soll auf der Wiese hinter dem Rathaus, auf einem Teilstück parallel zur Alfterer Straße, entstehen.

Ein zentrales Heim in Modulbauweise soll auf der Wiese hinter dem Rathaus, auf einem Teilstück parallel zur Alfterer Straße, entstehen.

Foto: Geobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW

"Unserer Kapazitäten reichen noch bis Juni", sagte Markus Jüris, Leiter des Fachbereichs Sozialwesen, bei einem Informationsabend der Gemeinde am Donnerstagabend im Ratssaal des Oedekovener Rathauses. Sprich: neuer Wohnraum ist dringend erforderlich.

Die Bürgerversammlung war auf Antrag der Grünen beschlossen worden, nachdem der Alfterer Rat in seiner Sitzung am 26. Februar der Errichtung einer zentralen Unterkunft in Modulbauweise für etwa 60 Personen auf der Rathauswiese parallel zur Alfterer Straße zugestimmt hatte.

Neben Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher stellten Markus Jüris und Mario Kettermann, Fachgebietsleiter Hochbau, die derzeitige Situation der Asylsuchenden und die geplanten Maßnahmen zu deren Unterbringung, Unterstützung und Integration vor.

"Diese Aufgaben werden uns in den nächsten Jahren herausfordern", betonte Bürgermeister Schumacher. Dass bei grundlegenden Fragen, wie etwa der Verabschiedung der Alfterer Erklärung für Respekt, Akzeptanz und Toleranz, über Parteigrenzen hinweg Einigkeit herrsche, sei Zeichen einer positiven Willkommenskultur. "Das Wichtigste ist aber, dass die Menschen ein Dach über dem Kopf haben", so Markus Jüris.

Die Vorbereitungen zur Errichtung der Unterkunft auf der Rathauswiese sind bereits in vollem Gange. Nach dem Beschluss Ende Februar lag bereits am 21. März die Baugenehmigung auf dem Tisch, so dass die Ausschreibungen erfolgen konnten.

Nach einer Bauzeit von etwa zwölf Wochen soll das 15 Mal 30 Meter messende Gebäude, das zwei Stockwerke umfassen wird, Ende August fertiggestellt werden. Pro Etage sollen in 15 Zimmern jeweils zwei Personen Platz finden. Neben Duschen, WCs und Waschraum wird es in beiden Geschossen eine Küche geben, die auch als Gemeinschaftsraum genutzt werden kann.

Wichtig war den bei der Info-Veranstaltung anwesenden Bürgern und Vertretern verschiedener Organisationen die Frage nach Möglichkeiten, Hilfe zu leisten. Vor allem Sprachkurse und Hilfe bei Behördengängen seien gefragt, erklärte Jüris. Aber auch das sprichwörtliche "an die Hand nehmen" spiele eine große Rolle.

Jüris: "Die Hemmschwelle für einen Flüchtling, sich beispielsweise einem Fußballverein anzuschließen, kann sehr groß sein. Da hilft es, wenn jemand sagt: Komm, ich begleite dich." Derzeit wird an einer Koordination der Hilfsangebote und deren Platzierung im Internet gearbeitet.

Der Arbeitskreis für Ausländerfragen und Integration der Gemeinde Alfter um die Vorsitzende Taybe Özcan organisiert einmal monatlich unter dem Motto "Miteinander - Füreinander" ein Café für Flüchtlinge in der Hauptschule Oedekoven, das bei seiner ersten Auflage im April gut angenommen wurde.

Darüber hinaus soll unter Federführung der katholischen und evangelischen Kirche eine Honorarkraft zur Ehrenamtskoordination eingestellt werden.

Fahrräder spenden

Eine Hilfsaktion bietet die Junge Union Alfter an diesem Wochenende, 9. und 10. Mai, an. Heute und morgen können bei einer "Fahrrad-Spendenaktion" gebrauchte Fahrräder am Rathaus Oedekoven, Am Rathaus 7, abgegeben werden.

Gut erhaltene, fahrtüchtige Räder werden heute zwischen 13 und 17 Uhr sowie morgen zwischen 11 und 19 Uhr angenommen. Sie werden zwischengelagert und bei Bedarf an Bedürftige weitergegeben. Wer sein Fahrrad nicht persönlich abgeben kann, hat die Möglichkeit, es abholen zu lassen. Infos unter Tel. 0177/5966947.

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