Provinz Cebu Heike und Karlheinz Mandt verkaufen Taschen für ein Hilfsprojekt

ALFTER · 10 914 Kilometer: Das ist die Distanz zwischen Cebu auf den Philippinen und Alfter. Für Heike und Karlheinz Mandt ist der kleine Ort aber zumindest gedanklich näher gerückt. Sie unterstützen einen Kindergarten in dem Fischerdorf.

Bei der Eröffnung ihres neuen Hofladens im März nahmen sie 610 Euro ein, die sie für ein Projekt der gemeinnützigen Stiftung justiceF gespendet haben. In ihrem Hofladen verkaufen sie außerdem bunte Taschen, die philippinische Frauen aus alten Reissäcken herstellen.

Stephan Kunz, einer der Mitbegründer der Stiftung, lebt seit zehn Jahren in Alfter. Er arbeitet hauptberuflich als Projektleiter in der Entwicklungszusammenarbeit.

Die Arbeit für die Stiftung, die sich für Bildung, Ausbildung und Beschäftigung in armen Ländern einsetzt, ist ehrenamtlich. "Spenden allein ist zu unpersönlich. Beide Seiten sollten etwas von der Zusammenarbeit haben", meint Kunz. So kam die Idee zu dem Taschenprojekt mit den Mandts auf.

Die Frauen, die die Taschen herstellen, werden fair bezahlt, der Erlös aus dem Verkauf geht als Spende an den Kindergarten in der philippinischen Provinz Cebu. Heike Mandt hofft, dass auch der Plastiktüten-Verbrauch in ihrem Hofladen zurückgeht. Sie selber besitzt zwei der farbenfrohen Recyclingtaschen - "eine für die Sauna und eine zum Einkaufen". Der Kontakt der Mandts zu Stephan Kunz besteht schon seit 2009.

Der Sozial- und Erziehungswissenschaftler gab damals Seminare zum Thema nachhaltige Wirtschaft an der Alanus Hochschule. Mit seinen Studenten machte er Exkursionen zum Bauernhof Mandt, um Themen wie nachhaltige Anbaumethoden oder Direktvermarktung zu diskutieren.

Wenig später zog es Kunz zu den Philippinen, wo er ein Landwirtschaftsprogramm initiierte, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert wird. Im Laufe der Jahre kam er immer wieder mit philippinischen Kollegen auf den Hof der Mandts, die sich über die Anbaustrategie des Ehepaars informieren wollten. So bekamen auch die Mandts einen Bezug zu den Philippinen.

Der Kindergarten, für den sie sich engagieren, liegt auf der Insel Mactan, in dem die Stiftung justicF in Kooperation mit dem Dialogverein Münster ein Gemeindezentrum erbaut hat.

Dort ist auch der Kindergarten gegründet worden. Eine hauptamtliche philippinische Erzieherin und ehrenamtliche Helfer betreuen die Mädchen und Jungen und bereiten sie auf die Schule vor. In das Projekt eingebunden sind auch die Mütter der Kinder.

Info

Mehr über die Stiftung justiceF unter www.justicef.org

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