Kunstausstellung in Alfter Fotos als Ideengeber

ALFTER · Alanus-Studentin Ute Reincke zeigt ihre Bilder im Haus der Alfterer Geschichte.

 Sie denkt romantisch und malt postmodern: Ute Reincke vor einem ihrer Werke.

Sie denkt romantisch und malt postmodern: Ute Reincke vor einem ihrer Werke.

Foto: Wolfgang Henry

VON BETTINA THRÄNHARDT

Zuerst fallen die Farben ins Auge. Ein helles Gelb, Blautöne, Rotbraun und Schwarz. Auch wenn das Bild abstrakt wirkt: Vorbild ist eine Landschaft am Bodensee. Die Malerin Ute Reincke stellt Bilder der vergangenen zwei Jahre im Haus der Alfterer Geschichte aus. Ausgangspunkt für ihre Bilder sind Fotos. Ziel ist aber nicht eine detailgetreue Abbildung der Realität. "Das Foto verhilft mir zu einer Idee", sagt die Sozialpädagogin, die an der Alanus-Hochschule Malerei studiert. "Dann entferne ich mich von der Vorlage und gehe in den Dialog mit der Farbe."

So auch bei den kleinformatigen Porträts, die neben den Landschaftsbildern den zweiten Schwerpunkt der Ausstellung bilden. Auch hier gilt: Es geht nicht darum, ein realistisches Abbild zu schaffen. Die Porträts zeigen eher Typen von Menschen, die durch die Malerei neu erschaffen werden, so die 47-Jährige. Drei hat sie speziell für die Schau gemalt: Im Flur des Hauses der Alfterer Geschichte hängen sonst Fotos von bekannten Persönlichkeiten des Ortes aus den 50er bis 80er Jahren. Josef Reuter, Matthias Schneider alias "Düwels Matthes" und Franz Wolf, auch genannt "Wölfchens Franz" sind zu sehen. Von ihren Fotos ließ Reincke sich zu Porträts inspirieren, die nun anstelle der Fotos im Haus der Alfterer Geschichte hängen. Die Farben trägt Reincke mal durchdacht, mal intuitiv auf. Es gehört zu ihren Arbeitsprinzipien, ständig zu übermalen. Ihre wichtigsten künstlerischen Vorbilder sind Mark Rothko, Paul Cézanne und Girgio Morandi.

Die Malerin lebt seit zwei Jahren ganz in der Nähe des kleinen Museums. Bärbel Steinkemper vom Förderverein freut sich über die Kooperation. "Die Künstler der Alanus Hochschule bereichern das kulturelle Leben Alfters. Sie gehören zu Alfter und seiner Geschichte", sagte sie bei der Vernissage.

In das Werk der Künstlerin führte Reinckes Kommilitone Harald Hoppe ein. Er schlug vom Ausstellungstitel "Roter Baum" einen Bogen zur blauen Blume, dem Leitmotiv der Romantik. Reincke "denkt romantisch und malt postmodern", sagte der Student vor rund 30 Ausstellungsbesuchern.

0 Die Ausstellung "Roter Baum" mit Bildern von Ute Reincke ist noch bis zum 29. November im Haus der Alfterer Geschichte am Hertersplatz 19 zu sehen. Der Eintritt ist frei, die Öffnungszeiten sind Dienstag und Donnerstag, 18-20 Uhr, Samstag, 14-18 Uhr und Sonntag, 10-17 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort