Ausstellung im Alfterer Haus der Geschichte Eine Waschmaschine von 1910

ALFTER · Als Strom noch ein knappes Gut war, war auch das Betreiben von elektrischen Waschmaschinen einem beschränkten Personenkreis vorbehalten. Da aber die Alfterer Haushalte keineswegs auf das Wäschewaschen verzichten wollten, gehörte die wasserbetriebene Waschmaschine bis ins 19. Jahrhundert zum Grundinventar einer jeden Waschküche.

Umgeben von Exponaten: Robin Hut ist der zweite Vorsitzende des Fördervereins "Haus der Alfterer Geschichte". Die Sammlung wurde seit 2009 aufgebaut.

Umgeben von Exponaten: Robin Hut ist der zweite Vorsitzende des Fördervereins "Haus der Alfterer Geschichte". Die Sammlung wurde seit 2009 aufgebaut.

Foto: Adrian Arab

Das letzte Exemplar aus Alfter dieser Art hatte seinen Einsatz im Jahre 1910 - heute steht es im Haus der Alfterer Geschichte neben weiteren Exponaten aus den Beständen der Alfterer Bevölkerung. In der Ausstellung "Handwerk und Technik im Wandel der Zeit", die anlässlich des "Tags des offenen Denkmals" entstand, können Besucher noch bis Ende Oktober Alltagsgegenstände aus der Sammlung des Fördervereins Haus der Alfterer Geschichte besichtigen.

"Im Jahre 2009 haben wir mit dem Sammeln angefangen. Die Resonanz der Alfterer war großartig, so dass wir seitdem eher zu viele als zu wenige Sammlerstücke erhalten", sagt Robin Hut, zweiter Vorsitzender des Vereins. Neben Exponaten wie dem historischen Bolzenschussgerät der ehemaligen Metzgerei im Ort oder einer Holzsäge, möchte der Verein auch die Erzählungen von Zeitzeugen dokumentieren.

Die Ausstellung besteht somit nicht nur aus anschaulichen Elementen, sondern zeigt auch das niedergeschriebene Wort längst verstorbener Bewohner. Thematisch hat sich der Förderverein an den Bereichen Waschen, Schmiede, Metzgerei und Wurstherstellung, bäuerlicher Haushalt, landwirtschaftliche Geräte und Holzbearbeitung orientiert.

Die Exponate sind dabei zu großen Teilen in den Besitz des Fördervereins übergangen, teilweise handelt es sich auch um Leihgaben. An der Eröffnung der Schau haben mehr als 50 Besucher teilgenommen - fast ausschließlich Alfterer. Nun möchte der Förderverein ganz besonders Kinder an die Alfterer Geschichte heranführen.

Für Robin Hut eine leichte Aufgabe: "Bei den Schulklassen, die uns besuchen, erleben wir immer wieder einen Aha-Effekt, wenn die Kinder in unserer Ausstellung historische Orte trotz der Veränderungen über die Jahre wiedererkennen." Einzig die Bolzenschussanlage habe nicht alle Mädchen und Jungen begeistert. Das Bild eines aufgeschnittenen Schweines neben dem Gerät habe da sicherlich seinen Beitrag geleistet, vermutet Hut.

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