Alfterer Herrenwingert Eine Tiefgarage in der Ortsmitte

ALFTER · Ist eine Tiefgarage eine Option? Ja oder nein? Ist zusätzlicher Wohnraum erwünscht? Ja oder nein? Für eine attraktivere Gestaltung der Alfterer Ortsmitte Am Herrenwingert gibt es inzwischen so viele Vorschläge, dass daraus nun konkrete Entwicklungsziele und Leitsätze benannt werden sollen.

 Blick auf den Herrenwingert und das Alfterer Schloss: Bis Dienstag wurde auf dem Platz noch die Kirmes gefeiert.

Blick auf den Herrenwingert und das Alfterer Schloss: Bis Dienstag wurde auf dem Platz noch die Kirmes gefeiert.

Foto: Axel Vogel

"Wir brauchen Klarheit, wo wir hinwollen, damit wir eine Plankonzeption erstellen können", beschreibt Bürgermeister Rolf Schumacher den nächsten Schritt. Damit wird sich morgen der Ausschuss für Gemeindeentwicklung befassen.

Aus Bürgerschaft und Politik, Ortsausschuss und Verwaltung war in der Vergangenheit eine Fülle von Wünschen und Anregungen formuliert worden. Weitere Ideen wird bei der Sitzung der Alfterer Architekt Helmut Hergarten einbringen, die er aus eigenem Antrieb sowie in Abstimmung mit dem Ortsausschuss und ortsansässigen Gewerbetreibenden erarbeitet hat. Eine Verständigung auf grundlegende Ziele und Leitsätze, die den bisherigen Austausch und Diskussionsstand aufgreifen, soll der Verwaltung den Einstieg in eine Konzeption ermöglichen.

An der anschließenden Beratung sollen nicht nur die Planungspolitiker, sondern auch die Öffentlichkeit beteiligt werden. 21 Entwicklungsziele und Leitsätze stellt die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage im Ausschuss für Gemeindeentwicklung zur Abstimmung, um eine Grundlage für die weitere Planung zu haben.

Die Kommunalpolitiker sollen unter anderem grundsätzlich entscheiden, ob auf eine öffentliche Tiefgarage zur Lösung von Parkplatzproblemen verzichtet werden soll. Diese Möglichkeit hatten Bürgermeister Rolf Schumacher und der Bonner Architekt Wilfried Pilhatsch in einer "Ideenskizze" im April im Gemeinderat vorgestellt.

Arbeitsgruppe "Dorfplatzgestaltung"

Herrscht Einigkeit darüber, dass die aktuelle Führung der Busse um den Parkplatz herum abgeschafft werden soll? Die gegenwärtige Situation hatte insbesondere die Arbeitsgruppe "Dorfplatzgestaltung" in ihrer Ende 2014 vorgelegten Ideensammlung als problematisch geschildert: Die Busspur verschlinge nicht nur viel Platz. Beim Zusammentreffen mit Lieferwagen und dem Parkplatzsuchverkehr entstehen nach Angaben der Arbeitsgruppe auch gefährliche Situationen, insbesondere für Fußgänger. Vorgeschlagen wird deshalb, den Busverkehr aus dem Parkplatz herauszuhalten und stattdessen die Umfahrung in eine Wendeschleife an der Festwiese zu verlagern.

Die bisherige Diskussion aufnehmend schlägt die Verwaltung auch eine Einigung auf weitere Gestaltungswünsche vor: Zusätzlicher Wohnraum für alle Generationen ist erwünscht, soll jedoch räumlich so angeordnet werden, dass Brauchtumsfeste konfliktfrei stattfinden können. Grüne Freiräume, angenehme Sitzlandschaften und soziale Begegnungsräume sollen die Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte steigern, flächendeckend sind barrierefreie Wegesysteme zu schaffen. Der Wunsch nach Aufwertung von Zugangs- und Einfahrtsbereichen, die Schaffung ästhetischer Verweilbereiche und Anpassung der Wegführung gehörten zu den Ergebnissen einer Bürgerbefragung, die im vorigen Jahr die Diplom-Ingenieurin Sonia Teimann aus Alfter im Auftrag des Ortsverbandes Alfter von Bündnis 90/Die Grünen durchgeführt hatte. Die Sicherung der Nahversorgung und des Einzelhandels in der Ortsmitte ist erklärtermaßen nicht nur Ziel der Kommune, sondern auch im Sinne der Bürger.

Bei einem Bürgergespräch im Mai, an dem rund 200 Menschen teilnahmen, wurde ausdrücklich der Wunsch nach einem Drogeriemarkt und weiterem Branchenmix geäußert. Eine Verbesserung der Voraussetzungen für eine höhere Angebotsvielfalt von Gewerbe, Gastronomie und Dienstleistung soll deshalb ebenfalls als Entwicklungsziel beschlossen werden.

Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung tagt morgen, 24. September, ab 17 Uhr im Rathaus, Am Rathaus 7 in Oedekoven. Die Sitzung zu dem genannten Tagesordnungspunkt ist öffentlich.

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