Mit der Sense die Wiese mähen Drehen statt ziehen ist das Geheimnis

ALFTER · Hartmut Winkels hat bei einem Kursus der "Arbeitsgruppe Friedensweg" in Alfter den richtigen Umgang mit der Sense erklärt. Er ist der einzige Sensenlehrer aus Nordrhein-Westfalen im Sensenverein Deutschland.

 Hartmut Winkels (l.) gibt Marc Wisgien Tipps, wie er richtig mit der Sense umgeht.

Hartmut Winkels (l.) gibt Marc Wisgien Tipps, wie er richtig mit der Sense umgeht.

Foto: Roland Kohls

Der Selbstversuch zu Hause endete mit Muskelkater. Um den richtigen Umgang mit einer Sense zu lernen, gehörte Elli Lehmann aus Sinzig zu den acht Teilnehmern eines Sensenlehrgangs am Friedensweg in Alfter. "Wenn man es richtig macht, ist es gar nicht so anstrengend", sagte die 48-Jährige, die ihre Streuobstwiese mit der Sense mähen will.

Nach der Premiere im Vorjahr bot die "Arbeitsgruppe Friedensweg" im Förderverein "Haus der Alfterer Geschichte" am Wochenende ein zweites Mal einen vierstündigen Kursus mit Hartmut Winkels an - dem einzigen Sensenlehrer aus Nordrhein-Westfalen im Sensenverein Deutschland. Die Nachfrage nach solchen Lehrgängen wächst. Das ist die Erfahrung des 55-Jährigen aus Windeck, der von Kind an mit der Sense vertraut ist. Neben seinem Hauptberuf als betriebswirtschaftlicher Berater für Kleinbetriebe ist er in diesem Jahr bereits für 25 Termine gebucht.

"Ich bin total begeistert", meinte Tanja Fernando (42) aus Bad Godesberg. "Ich habe im Garten keinen Strom und will auch keine motorbetriebenen Freischneider nutzen, weil sie so schrecklich laut sind." Treffpunkt der Teilnehmer war auf der Wiese unterhalb des ehemaligen Ausflugslokals "Heimatblick" nahe am jüdischen Friedhof.

Fernando schätzt am Sensen, dass man viel mehr mit der Natur verbunden ist und sich bewegt. "Und es riecht gut", findet sie. Unermüdlich kontrollierte Hartmut Winkels die Anfänger, damit falsche Bewegungsabläufe nicht auf die Gelenke gehen. "Mehr drehen als ziehen", erklärte er und machte es vor. Am Ende des Kurses war die hoch stehende Wiese unterhalb des Lorbeerhains und der Christusstatue komplett gemäht.

Während Winkels den Teilnehmern dann das Dengeln, das Schärfen der Sensenblätter, zeigte, kümmerte sich Günter Benz (48) mit weiteren Helfern unter anderem um das Auflockern der Mahd zum Heumachen. Benz ist Sprecher der Arbeitsgruppe Friedensweg, die sich ehrenamtlich um die Pflege des Areals rund um die 1945 errichtete Christusstatue und die 1978 verlegten Steine mit den Friedensbotschaften von Landwirt Wilhelm Maucher (1903-1993) kümmert.

Die Grashaufen wurden aufgelockert und zum Trocknen auseinandergezogen, doch ob es Heu gibt, hängt vom Wetter ab. "Im vorigen Jahr kam das Gras auf den Kompost, weil es immer wieder geregnet hatte", so Benz. Gesucht wird deshalb ein Heupate, der sich den optimalen Zeitpunkt für die Mahd aussucht und das Heu verwertet.

Mehr Informationen erteilt der Sensenverein Deutschland im Internet auf www.sensenverein.de. Kontakt zur Arbeitsgruppe Friedensweg: Günter Benz, 02222/62483.

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