Interview mit den "Kavalieren" "Die Mentalität kommt uns entgegen"

Das Alfterer Comedy-Duo über Varieté, Dinnershows und feierfreudige Rheinländer.

 Eingespieltes Team: Bernhard Altfeld (links) und Ralf Hafner.

Eingespieltes Team: Bernhard Altfeld (links) und Ralf Hafner.

Foto: Die Kavaliere

In der Region sind Ralf Hafner (54) und Bernhard Altfeld (50) als Mitbegründer des Freilichtwandertheaters Alfter bekannt. In diesem Jahr führte Altfeld bei der Aufführung des Kinderbuchklassikers "Räuber Hotzenplotz" von Otfried Preußler Regie, Hafner spielte die Hauptrolle. Aber auch fernab dessen sind die beiden ein Team. Als Comedy-Duo "Die Kavaliere" touren sie seit 20 Jahren durch Deutschland und die Schweiz. Am Donnerstag, 23. Oktober, und am Sonntag, 26. Oktober, gastieren sie in der Bornheimer "KultKapelle". Bettina Thränhardt sprach mit ihnen über ihre Arbeit und ihr Varietéprogramm.

Ihr Programm in der "KultKapelle" heißt "Bal Burlesque". Was erwartet die Zuschauer?

Bernhard Altfeld: Das Programm ist auf die "KultKapelle" zugeschnitten. Sie ist einer Music Hall der 20er Jahre nachempfunden. Unsere Show orientiert sich an den Varietés dieser Zeit, die Moderation, Tanz, Gesang und angedeuteten Striptease verbinden. Ganz typisch sind da die burlesken Tänzerinnen, die mit ihren Reizen spielen, aber nicht wirklich etwas zeigen. Als Gastkünstler haben wir unter anderem die Cool Cats aus der "Petits Fours Show", einer neoburlesken Show, dabei.

Ralf Hafner: Ihr Auftritt steht im Kontrast zu unseren Comedy-Elementen. Wir machen Musik auf ausgefallenen Instrumenten wie Gläsern, Schüsseln, Flaschen, Balaleika oder Ukulele. Außerdem parodieren wir Zauberei. Zum Beispiel lässt Bernhard mich am Ende schweben und wie eine Rakete aus dem Raum schießen.

Welche Rollen nehmen Sie in der Show ein?

Altfeld: Ich bin der Weißclown, Ralf der August. Ich bin der Virtuose, der Showmensch, der Elegante, Ralf ist der Assistent, der hinter mir herdackelt und dabei manches durcheinanderbringt. Wenn ich zum Beispiel eine Flasche verschwinden lasse, hat er sie plötzlich in der Hand und sagt: "Guck mal, ich habe die Flasche gefunden."

Hafner: Wir arbeiten seit 20 Jahren zusammen, und diese Rollenverteilung zieht sich mittlerweile durch alle unsere Programme. Bernhard ist der Moderator und hat die Nummern vorbereitet.

Altfeld: Und wenn ich in der "KultKapelle" von der Bühne gegangen bin, studiert Ralf mit den Zuschauern ein Lied ein. Am Ende singt der ganze Saal. Und ich komme mit einer Gurkenmaske aus der Garderobe.

Die Zuschauer werden in Ihre Show einbezogen?

Hafner: Ja, es ist uns aber wichtig, dass wir die Dummen bleiben. Wir möchten niemanden aus dem Publikum bloßstellen.

Altfeld: Die Mentalität der Leute hier kommt uns entgegen. Die Rheinländer sind feierfreudig.

Hafner: Ja, die sind sofort da.

Welche Bedeutung hat das Freilichtwandertheater Alfter in Ihrem Leben?

Hafner: Es ist die Insel in meinem Business. Es geht nicht so hart her, man hat keinen Produzenten, der den Daumen hoch oder runter hält.

Altfeld: Das Freilichtwandertheater ist die Entspannung im Schauspiel, immer ein Happening und immer sehr lebendig. Es ist eine zeitgemäße Art der Kulturarbeit, weil es in das Leben der Menschen eingreift. Für mich ist es eine ganz andere Welt als das, was wir sonst machen.

Sie treten im Winter im Schweizer Weihnachtszirkus Salto Natale von Gregory und Rolf Knie auf. Und Sie haben langjährige Erfahrung in Dinnershows, zum Beispiel mit dem Fernsehkoch Alfons Schuhbeck. Was unterscheidet die Auftritte in der "KultKapelle" von anderen Engagements?

Hafner: In der "KultKapelle" haben wir eine klassische Bühne, da können wir feiner arbeiten als zum Beispiel in dem Schweizer Weihnachtszirkus. Dort treten wir vor 1300 Leuten auf. Das ist eine ganz andere Herangehensweise: Wir müssen die Sprache reduzieren und zum Teil auch langsamer sein. Es dauert länger, bis alles in den hinteren Reihen angekommen ist.

Altfeld: Bei den Dinnershows essen und trinken die Leute, da ist eine ganz andere Energie gefordert, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Dafür sind wir sehr nah dran.

Wie kam es zum Kontakt mit der "KultKapelle"?

Altfeld: Wir kennen Joachim Lang, den künstlerischen Leiter der "KultKapelle", sehr gut und haben unter anderem ein Comedy-Programm mit ihm erarbeitet.

Hafner: Außerdem wohnen wir in Alfter. Bislang war es die Regel, dass wir überall auftreten, nur nicht hier in der Region. Das wollen wir ändern. Wir möchten in der "KultKapelle" ein wiederkehrendes Programm etablieren.

Auftritt in der "KultKapelle"

"Die Kavaliere" sind mit ihrem Programm "Bal Burlesque" am Donnerstag, 23. Oktober, um 20 Uhr und am Sonntag, 26. Oktober, um 19 Uhr in der "KultKapelle", Secundastraße 2-4 in Bornheim, zu sehen. Mehr Informationen sind unter www.kultkapelle.de und www.diekavaliere.de zu finden. Karten zum Preis von 29 Euro sind bei der "KultKapelle" unter Tel. 0 22 22/9 59 76 02 erhältlich.

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