RWE-Klimaschutzpreis Der Umwelt zuliebe fahren die Kinder mit dem Rad zur Schule

ALFTER · Zu Fuß oder per Rad zur Schule anstatt im Auto der Eltern - dazu ermuntert ein Mobilitätsteam der Annaschule die Grundschüler in Alfter. Das tut nicht nur den Kindern gut, es ist auch ein Beitrag zum Umweltschutz.

 Vor dem Rathaus: Martina Meyer (2.v.r.) überreicht den RWE-Klimaschutzpreis an das Mobilitätsteam der Annaschule. Mit dabei ist Bürgermeister Rolf Schumacher (r.).

Vor dem Rathaus: Martina Meyer (2.v.r.) überreicht den RWE-Klimaschutzpreis an das Mobilitätsteam der Annaschule. Mit dabei ist Bürgermeister Rolf Schumacher (r.).

Foto: Axel Vogel

Dafür hat die Arbeitsgruppe aus Eltern, Lehrern und Schulleiterin Elke Schweda nun den mit 2500 Euro dotierten RWE-Klimaschutzpreis erhalten.

"Wenn alle Kinder der Annaschule in ihrer vierjährigen Grundschulzeit jeden Tag zu Fuß statt mit dem Auto zur Schule kommen, sparen sie gemeinsam etwa 120.000 Kilogramm Kohlendioxid ein", erläuterte bei der Preisübergabe im Oedekovener Rathaus Friederike Vogel, Sprecherin der seit 2013 bestehenden Gruppe.

Ziel des Mobilitätsteams aus zurzeit zehn Mitgliedern war und ist es, Eltern und Kinder zu motivieren, ihre alltäglichen, kurzen Wege zu Fuß, mit dem Roller oder mit dem Fahrrad zu erledigen. Das entlaste das Klima und reduziere die Verkehrsbelastung im Ort. "Außerdem sollten wir unseren Kindern Bewegung und Erlebnisse draußen in der Welt nicht vorenthalten", sagte Vogel.

Die vielfältigen Impulse der Arbeitsgruppe für die Mobilitätserziehung und die dahinterstehende Idee des Klimaschutzes bezeichnete Martina Meyer von RWE Deutschland als "eine tolle Sache, um Kinder für den Umweltschutzgedanken zu sensibilisieren." Daneben widmete sich die Arbeitsgruppe dem Thema Verkehrssicherheit und befragte die Eltern, um die Gemeindeverwaltung auf Gefahrenstellen hinzuweisen. "Denn die Kinder sollen nicht nur laufen, sondern dies auch sicher können", sagte Vogel.

Darüber hinaus regte die Arbeitsgruppe unter anderem Gehgemeinschaften der Kinder auf dem Weg zur Schule an und kaufte einen Klassensatz Schrittzähler zur Steigerung der Laufmotivation. Damit wird die Mobilitätserziehung unterstützt, die grundsätzlich auf dem Lehrplan der Schule steht. Wie Schulleiterin Elke Schweda erläuterte, gehören dazu unter anderem Schulwegtraining, Fahrradkurse und Verkehrserziehung.

Ende März plant die Schule zudem Projekttage zur Mobilität. Bürgermeister Rolf Schumacher und Sabine Zilger vom Fachbereich Verwaltungsmanagement der Gemeinde lobten die Initiative der Arbeitsgruppe, weil sie auch Anregungen für die Erstellung des Mobilitätskonzeptes der Kommune liefert.

"Dieser Prozess ist teils kompliziert", sagte Schumacher. Denn es komme auf ein neues, verbessertes Miteinander an, das die Belange aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigt. Zilger stellte den kurzen Draht zwischen Verwaltung und Schule und das gemeinschaftliche Arbeiten am Schulwegplan positiv heraus. Sie ist zuversichtlich, bald Ergebnisse vorlegen zu können. Die Vernetzung aller Akteure sei für die Erstellung des Kommunalen Mobilitätskonzeptes wichtig.

Die Gemeinde Alfter war Anfang 2013 beim Wettbewerb des Landes und des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) neben Bergisch-Gladbach als Modellkommune für das Förderprojekt "kommunales Mobilitätskonzept" ausgewählt worden. Dabei geht es in den Jahren 2013 bis 2015 darum, Strategien für nachhaltige Verkehrskonzepte zu entwickeln - für Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer. Auch Aspekte des Klimaschutzes und der Wirtschaftsförderung, der Lebensqualität für alle Altersgruppen und der Lärmminderung werden dabei berücksichtigt. Dafür hat Alfter 93.000 Euro Fördergeld und Beratungsleistungen im Wert von 150.000 Euro erhalten.

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