Anklage gegen drei junge Männer Bewaffneter Überfall auf Tankstelle

Bonn/Alfter · Drei junge Männer aus Meckenheim müssen sich seit Freitag vor der Großen Strafkammer des Bonner Landgerichts für einen bewaffneten Raubüberfall auf eine Tankstelle verantworten, der bereits vor gut fünf Jahren begangen wurde.

Am Abend des 2. März 2010 wurde die Tankstelle an der Hauptstraße in Volmershoven ausgeraubt. Die mit einem Messer und Pistolen bewaffneten Täter erbeuteten etwa 1300 Euro.

Am gestrigen ersten Verhandlungstag äußerte sich nur ein Angeklagter zu dem Vorwurf. Der 25-jährige Student behauptete steif und fest, nichts mit dem Überfall zu tun zu haben. Die beiden Mitangeklagten (24 und 28 Jahre alt) kannte er nach eigenen Angaben nur flüchtig. Die Ermittlungen konzentrierten sich auf das Trio, da in dem später sichergestellten Fluchtauto an einem Kleidungsstück die DNA des vorbestraften 28-jährigen Mitangeklagten gefunden wurde. An einer Waffe, die ebenfalls in dem Auto lag, wurden DNA-Spuren des 24-Jährigen gefunden. Der Student geriet indes durch einen anonymen Tipp ins Visier der Fahnder.

Tat liegt fünf Jahre zurück

Diese Spurenlage reichte dem Gericht jedoch zunächst nicht aus, um ein Hauptverfahren gegen die drei Verdächtigen zu eröffnen. Die Ermittlungen bekamen einen neuen Schub, als sich die Ex-Freundin des 28 Jahre alten Kleinunternehmers 2012 bei der Polizei meldete. Die Mutter eines gemeinsamen Kindes, das bei den Eltern des Angeklagten lebt, behauptete damals, dass der Freund ihr gegenüber den Überfall gestanden habe. Zudem habe er ihr Details geschildert und die Mittäter benannt.

Knackpunkt des Prozesses dürfte die Frage sein, inwieweit den Angaben der Belastungszeugin, die am zweiten Verhandlungstag in den Zeugenstand treten soll, geglaubt werden kann. Die Frau hatte im Laufe der Ermittlungen mehrfach widersprüchliche Angaben gemacht. Nach ihren belastenden Angaben zog sie diese in einer richterlichen Vernehmung zunächst zurück.

Im Laufe des Jahres 2013 schwenkte die Zeugin erneut um und belastete den Ex-Freund wieder. Der 25 Jahre alte Student war durch den Verdacht, ein Räuber zu sein, so mitgenommen, dass er nach eigenen Angaben Magengeschwüre bekam. Er behauptet, am Nachmittag des Tattages an der Uni ein Seminar mit Anwesenheitspflicht besucht zu haben. Anschließend habe er mit Kommilitonen gelernt. Der Prozess wird fortgesetzt.

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