Alfterer Alanus-Absolventen Auch der Besucher wird zum Kunstobjekt

ALFTER · Die Kunststudenten der Alanus Hochschule haben für ihre Abschlussausstellung den denkbar kürzesten Weg gewählt. Sie zeigen Malerei, Installationen, Foto- und Videoarbeiten in den Werkstätten und Vorlesungsräumen auf dem Campusgelände des Johannishofs am Alfterer Waldrand und verändern so die gewohnte Umgebung.

 Rauminstallation "I am Sculpture" von Maximilian Engel.

Rauminstallation "I am Sculpture" von Maximilian Engel.

Foto: Alanus Hochschule

Ganz besonders deutlich wird dies bei der Bildhauerei-Studentin Mieke Bubenzer. Sie greift mit ihrer Arbeit "Wenn ich zwei wäre" in die Architektur ein. Sie hat einen filigranen Steg aus groben Latten gebaut, der von außen auf zwei Seminarräume zuläuft, sich dann teilt, mitten durch die Räume läuft, kompromisslos durch die Wände in den Flur, um sich dort wieder zu einem einzigen Steg zu vereinen. Sie spielt dabei mit der Symmetrie der Räume.

Maximilian Engel hat gleich sein gesamtes Atelier zum Kunstwerk erklärt. Er hat eine holzvertäfelte Wand und eine Säule eingezogen und Objekte und Fotografien so platziert, dass sie ein Gesamtwerk bilden. Die Objekte und die auf den Fotografien abgebildeten Skulpturen aus Gebrauchsgegenständen wie Vasen, Gläsern und Blumentöpfen stehen in Beziehung zueinander. Jeder Gegenstand im Raum, und auch die Besucher, werden so Teil der Arbeit mit dem Titel "I am Sculpture" - "Ich bin eine Skulptur".

Nebenan wurde das Atelier zur Galerie. Katharina Reschke zeigt dort überdimensionale fotorealistische Malerei. Ihre Bilder von Designobjekten - glänzende Becher, gläserne Teekannen - beeindrucken durch perfekt gemalte Lichtspiegelungen. Bei Hannah Bieleckis Arbeit "Weltenbummler-Globetrotter" steht die Idee im Vordergrund: Sie hat kleinformatige abstrakte Gemälde an unbekannte Personen in der ganzen Welt geschickt und diese gebeten, die Bilder am Bestimmungsort zu fotografieren. In ihrem Atelier stellt sie diese Fotos und ihre E-Mail-Korrespondenz mit den Empfängern aus.

Insgesamt sind auf dem Gelände bis zum Samstag, 5. Juli, Arbeiten von 17 Absolventen zu sehen. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Am 5. Juli um 16 Uhr endet die Schau mit einem Künstlergespräch. Am gleichen Tag sind am Johannishof ein Theaterfest unter freiem Himmel und eine Feuershow geplant.

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