Die Anregungen aus dem zur Sitzung vorliegenden FDP-Antrag von Monika Rudeloff, konzeptionelle Strategien dafür zu entwickeln, wurden positiv zur Kenntnis genommen. In einem ersten Schritt will Jüris prüfen, wie auf der Homepage der Gemeinde Alfter Informationen und Ansprechpartner zum Thema Asylbewerber prominenter platziert werden können. Auch soll es eine gemeinsame Sitzung des Arbeitskreises mit dem Ausschuss für Bildung, Generationen, Sport, Soziales, Inklusion und Kultur geben.

Wie Jüris erläuterte, leben in Alfter zurzeit 92 Asylbewerber und ein Kontingentflüchtling aus Syrien, die im Gemeindegebiet dezentral auf neun Unterkünfte verteilt sind. Für die Unterbringung besitzt die Gemeinde nur noch am Tonweg in Oedekoven eigenen Wohnraum. Zudem wurden Wohnungen für die Asylbewerber im Gemeindegebiet angemietet. Wie viele Asylsuchende noch kommen werden, ist offen. Ihre Versorgung und Betreuung leistet die Gemeinde überwiegend selbst. "Das konnten wir bisher alles gut allein regeln", sagte Jüris. In diesem Jahr solle zudem ein zweiter Hausmeister eingestellt werden. Beim Rückgriff auf ehrenamtliches Engagement von Bürgern sei er nicht zuletzt aus Gründen ihrer rechtlichen Absicherung vorsichtig gewesen, so Jüris.

Ihr Einsatz erfordere entsprechende organisatorische Vorbereitungen. Er werde jedoch prüfen, wie sich die Verwaltung einer ehrenamtlichen Mitwirkung nun stärker öffnen könne. Er wies allerdings darauf hin, dass ein Großteil der Asylbewerber wenig Interesse an zusätzlicher Hilfe zeige. Die Grundversorgung durch die Gemeinde beschrieb Jüris wie folgt: Die Unterkunft wird mit dem Nötigsten ausgestattet, die Kommunikation erfolgt in der Regel problemlos in englischer und französischer Sprache. Kinder werden möglichst rasch in einen Kindergarten beziehungsweise in eine Schule vermittelt. Bei Interesse von Asylbewerbern an sportlichen Angeboten hat die Gemeinde Ansprechpartner in den Vereinen. Darüber hinaus können die Asylbewerber soziale Dienste in Anspruch nehmen wie beispielsweise die Fachberatung der Caritas, die Lebensmittelausgabe LeBeKa in Oedekoven und die Kleiderstube der Frauen Union. Jüris: "Wir sagen jedem auch, wo er außerhalb der Gemeinde Deutschkurse belegen kann."

Zurzeit machen davon allerdings nur drei Asylbewerber aus Alfter Gebrauch. Forderungen nach Sprachkursen in Alfter begegnete Jüris daher zurückhaltend. Auch Vorschläge aus dem Arbeitskreis, Nachmittagsunterricht für Kinder der Asylbewerber zu organisieren, seien nicht ohne Weiteres umsetzbar. "Dafür müsste man erst räumliche Strukturen und Fahrdienste schaffen", sagte Jüris. Aktuell lebten in Alfter nur elf Asylbewerberkinder, die zudem auf alle fünf Alfterer Ortschaften verteilt seien.

Wer Wohnraum für Asylbewerber in Alfter anzubieten hat und an die Gemeinde Alfter vermieten möchte, wendet sich an Markus Jüris, Fachbereich Sozialwesen, Rufnummer 02 28/ 64 84-179.

Der Arbeitskreis für Ausländerfragen und Integration in der Gemeinde Alfter hat sich neu konstituiert: Bei der ersten Sitzung nach der Kommunalwahl 2014 wählten die anwesenden Mitglieder Taybe Özcan (44) zur neuen Vorsitzenden. Die Hausfrau aus Witterschlick ist Mutter von drei Kindern und arbeitet bereits seit fünf Jahren im Arbeitskreis mit.

Die bisherige langjährige Vorsitzende Ursula Lobin wollte aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidieren. Zur stellvertretenden Vorsitzenden wurde Julia Liesegang (49) aus Alfter gewählt. Die Ärztin und Mutter von zwei Kindern ist als sachkundige Bürgerin der Freien Wähler seit fünf Jahren im Arbeitskreis vertreten. Der Arbeitskreis wurde 1999 eingerichtet und besteht zurzeit aus zwölf Mitgliedern, die Ende vorigen Jahres vom Rat gewählt wurden. Bei Interesse können sich auch weitere Bürger im Arbeitskreis engagieren und als Mitglieder in das Gremium gewählt werden.

Die Volkshochschule (VHS) Bornheim/Alfter lädt für Montag, 9. März, zu einem Vortrag über die Situation von Flüchtlingen und das Asylrecht in Deutschland ein. In Kooperation mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, der Ausländerbehörde des Rhein-Sieg-Kreises, dem Jobcenter Rhein-Sieg und dem Sozialamt der Stadt Bornheim gibt es Fakten und Hintergründe unter anderem zu folgenden Themen: Auf welchen Wegen gelangen Flüchtlinge nach Europa? Wie ist der Umgang mit Flüchtlingen in Europa geregelt? Was sind sichere Drittstaaten? Wann ist jemand Flüchtling, wann Asylsuchender? Wie läuft ein Asylverfahren ab? Welche Leistungen stehen Flüchtlingen zu? Welche Pflichten haben sie? Wer trägt die Kosten? Der Vortrag findet von 18 bis 20 Uhr im VHS-Gebäude in Bornheim-Roisdorf, Alter Weiher 2, statt. Anmeldungen werden unter der Rufnummer 0 22 22/94 54 60 erbeten.