Heimatkunde am Objekt Alfters Beiträge zum "Grünen C" sind fertig

ALFTER · In der Landschaft verteilte Zierapfelbäume, Sitzgruppen, Infotafeln und neuartige Spielgeräte - das alles gehört zu den Stationen, die in Alfter-Ort als Teil des interkommunalen Landschaftsparks "Grünes C" errichtet wurden.

"Wir sind fertig. Und wir sind die erste von den sechs beteiligten Kommunen", verkündete Claudia Gerhardi vom Fachgebiet Regional- und Umweltplanung der Gemeinde Alfter. Zum Abschluss des achtjährigen Planungsprozesses führte sie zu den markanten Stationen am Ortsrand Alfters.

  • Das "Spieltor" (1): Der Spielplatz an der Fürst-Franz-Joseph-Straße wurde in das "Grüne C" integriert und neuartig als "Spieltor" gestaltet. Ein hölzerner Traktor mit Leiterwagen, als Grünspargel gestaltete Rundbalken zum Balancieren und Kohlköpfe zum Klettern stellen eine Verbindung zur Landwirtschaft im Vorgebirge her. Zu Geschicklichkeitsübungen laden zudem zwei Hängebrückchen ein, die über eine Vertiefung im Rasen führen. Sie soll an die Gummen erinnern, eiszeitliche Rinnen des Rheinstroms, der damals noch bis Alfter reichte.
  • "Im Wasserland" (2): Auf dem Weg vom Spieltor ins "Wasserland" zwischen der Bonn-Brühler-Straße und der S-Bahnlinie 18 stößt man auf eine als "Baumpaket" bezeichnete Grünanlage. Begrenzt durch eine Weißdornhecke wurden auf einer Kräuterwiese 33 Zierapfelbäume und Zierpappeln gepflanzt, zwischen denen zwei Bank-Tisch-Kombinationen zum Aufenthalt einladen. Auf dem etwa 1400 Quadratmeter großen Grundstück stand vorher ein Wäldchen mit Fichten und Weiden. Gerhardi nennt die Gestaltung einen gelungenen Spagat zwischen Landschaftsschutz und Erholungsnutzen. Eine Informationstafel steht hier nicht: "Damit wollten wir die Landschaft nicht zumöbeln", sagt Gerhardi.
  • "Zehntfreiacker" (3): Am Freudiger Weg stößt man auf die Station "Zehntfreiacker", wo ein überdachter Unterstand aus Beton mit Sitzgelegenheit zum Rasten einlädt. Inmitten der Zierpflanzenfelder dort erinnert die Namensgebung der Station an die Steuerlast, die auf den landwirtschaftlichen Flächen lag und in Form von Naturalien oder klingender Münze an die jeweiligen kirchlichen oder weltlichen Herren gezahlt werden musste. Es gab aber auch Flächen, von denen das Zehntel nicht abgeführt werden musste, doch deshalb waren die Beisitzer oder Pächter der Parzelle nicht unbedingt aus dem Schneider. Denn wenn es um Abgaben ging, herrschte zu allen Zeiten großer Einfallsreichtum. An der Station "Zehntfreiacker" wird auf den einst bedeutenden Veilchenanbau in Alfter insbesondere zur Verwendung als Karnevalsstrüßjer hingewiesen.
  • "Baumreihe" (4): Das nächste Freiraumtor mit Sitzgelegenheit und zahlreichen Zierapfelbäumen ein Stück weiter am Freudiger Weg stellt den Anbau von Pfingstrosen in den Mittelpunkt. Weitere Zierapfelbäume säumen schließlich den Wirtschaftsweg, der vom Freudiger Weg abzweigt und zum Landschaftstor am Verkehrskreisel auf der Kreuzung K 5/K 12 n führt.
  • "Landschaftstor Nucleus" (5): Von einem Hochstand aus haben Besucher an diesem größten Projekt hier aus drei Metern Höhe rundum einen freien Blick in die Landschaft. "Das Landschaftstor ist unser Leuchtturmprojekt", sagt Gerhardi. Die rund 15.000 Quadratmeter große Fläche, die für Landwirte aufgrund des steinigen Bodens uninteressant ist, hat durch etwa hundert Obstbäume auf einer Kräuterwiese eine starke ökologische Komponente. Bis die ersten Pflaumen und Kirschen, Pfirsiche und Äpfel geerntet werden können, wird es noch eine ganze Weile dauern. Dort wie an den übrigen Standorten sind die 2011 aufgestellten Fahnen inzwischen von Wind und Wetter zerzaust. Sie sollen ersetzt werden, um noch eine Zeit lang auf das "Grüne C" hinzuweisen.

Verpflichtung für 20 Jahre

In der Gemeinde Alfter wurden 13 Maßnahmen des "Grünen C" umgesetzt, darunter einige östlich von Alfter, Gielsdorf und Oedekoven und eine am westlichen Rand Bonns. Die Landschaftsmaßnahmen unterliegen einer 20-jährigen Zweckbindung. So lange müssen sie gepflegt und erhalten, aber auch weiterentwickelt werden.

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