Kommunalwahl 2014 Wer wird Bürgermeister in den linksrheinischen Kommunen?

RHEIN-SIEG-KREIS · Im Jahr 2014 haben die Bürger einiges zu wählen. Am Sonntag, 25. Mai, entscheiden die Wähler im Rhein-Sieg-Kreis über die Zusammensetzung des Europaparlaments, des Kreistags sowie der 19 Stadt- und Gemeinderäte. Außerdem wählen sie einen neuen Landrat sowie in den meisten Kommunen auch die Bürgermeister.

Im linksrheinischen Kreisgebiet kandieren vier Amtsinhaber erneut. Rolf Schumacher aus Alfter, Wolfgang Henseler aus Bornheim und Stefan Raetz aus Rheinbach machen dabei von der Möglichkeit Gebrauch, ihre eigentlich bis 2015 laufenden Amtszeiten um ein Jahr zu verkürzen, damit die Ratswahlen mit den Bürgermeisterwahlen zusammengelegt werden können.

In Meckenheim findet die Bürgermeisterwahl bereits am 26. Januar statt, weil die Amtszeit von Bert Spilles nach der Abwahl der damaligen Bürgermeisterin Yvonne Kempen bereits im Frühjahr 2008 begann. Der Swisttaler Bürgermeister Eckhard Maack will zumindest bis 2015 weitermachen, während es den Wachtberger Theo Hüffel in die Eifelgemeinde Heimbach zieht. Ein Überblick über Amtsinhaber und Herausforderer.

Landrat: Da Frithjof Kühn (70) den Chefsessel im Siegburger Kreishaus räumt, wird dieses Amt neu besetzt. Bei der CDU gibt es drei Bewerber: Sebastian Schuster (57) aus Königswinter-Oberpleis, Hildegard Schneider (56) aus Königswinter-Ittenbach und Georg Schell (49) aus Sankt Augustin-Hangelar. Alle CDU-Mitglieder im Kreis sind aufgerufen, ihren Landratskandidaten am 18. Januar in Lohmar zu wählen. Die SPD hat den Eitorfer Dietmar Tendler (61) nominiert. Ihren Kandidaten wählt die SPD am 11. Januar ebenfalls in Lohmar. Die FDP schickt den Swisttaler Karl-Heinz Lamberty (60) ins Rennen.

Alfter: Es war keine Überraschung, dass die CDU Amtsinhaber Rolf Schumacher (51) erneut nominiert hat. Der promovierte Theologe ist seit 2009 im Amt und innerhalb der CDU unumstritten. Er soll am Mittwoch, 8. Januar, auch offiziell nominiert werden. Als Gegenkandidat ist bei der SPD der Schulausschussvorsitzende Thomas Klaus (58) im Gespräch. Der Diplom-Ökonom ist bei der Germany Trade & Invest GmbH in Bonn und Berlin tätig. Mitte Januar 2014 werden die Sozialdemokraten ihren Kandidaten wählen. Die Alfterer Grünen haben laut Wilhelm Windhuis noch nicht entschieden, ob sie einen eigenen Kandidaten präsentieren oder aber einen anderen Kandidaten gegen Schumacher unterstützen werden. Auch die Freien Wähler haben sich in der Kandidatenfrage noch nicht festgelegt, sagt Bolko Graf Schweinitz.

Bornheim: Wolfgang Henseler (61), seit 2004 im Amt, wird wieder kandidieren. 2009 war er mit deutlicher Mehrheit von den Bürgern im Amt bestätigt worden. Der Sozialdemokrat sieht für Bornheim großes Entwicklungspotenzial. Nach seiner Auffassung hat es mehr Vorteile, die Wahl von Bürgermeister und Rat wieder an einem Tag durchzuführen. Er erwartet dadurch eine höhere Wahlbeteiligung und somit eine größere Legitimation für das Amt des Bürgermeisters als dies bei einem separaten Wahltermin 2015 zu erwarten wäre. Gegen ihn tritt Petra Heller (44) an, die von der CDU-Mitgliederversammlung mit 100 Prozent der Stimmen aufs Podest gehoben wurde. Die Fraktionsvorsitzende im Stadtrat verkörpert den Generationswechsel bei der CDU nach der Ära Wilfried Henseler und soll die Macht im Rathaus für die CDU zurückerobern.

Meckenheim: In Meckenheim wählen die Bürger ihren Bürgermeister bereits am 26. Januar. Die CDU schickt Amtsinhaber Bert Spilles (55) wieder ins Rennen. Seine Ausbildung absolvierte der Diplom-Verwaltungswirt ab 1975 bei der Stadtverwaltung Meckenheim. Nach mehrjährigen beruflichen Auslandsaufenthalten bei der EU-Vertretung in Brüssel und der Deutsch-Australischen Industrie- und Handelskammer in Sydney kehrte er 2003 nach Meckenheim zurück. Für die SPD tritt die promovierte Biologin Brigitte Kuchta (63) an. Seit 1999 ist sie Mitglied im Meckenheimer Rat.

Der frisch pensionierte Berufssoldat Reinhard Diefenbach (61) startet für die Bürger für Meckenheim (BfM) nach 2008 einen zweiten Versuch, den Chefsessel im Rathaus einzunehmen. Schon vor fünf Jahren trat er gegen Spilles an und holte 25,1 Prozent der Stimmen. Jetzt sei jedoch einiges anders: "Ich habe Erfahrung als Ortsvorsteher von Merl und als Ratsmitglied gesammelt." Die UWG nominiert keinen eigenen Kandidaten. Vorsitzender Thomas Meurer sagt zwar, er spreche keine Wahlempfehlung für seine Mitglieder und Wähler aus, betont aber, dass die Zusammenarbeit mit Amtsinhaber Bert Spilles "sehr erfolgreich" und ein Wechsel auf dieser Schlüsselposition vor dem Hintergrund der anstehenden Großprojekte "nicht sinnvoll" sei.

Rheinbach: Eine erneute Kandidatur fürs Bürgermeisteramt in Rheinbach zog CDU-Mann Stefan Raetz (54) einer Kandidatur für das Amt des Landrats vor. Der gebürtige Flensburger war Zeitsoldat bei der Bundesmarine, danach studierte er Rechtswissenschaften in Bonn und Verwaltungswissenschaft in Speyer. Von 1994 bis 1999 war Raetz Erster Beigeordneter in Rheinbach, danach wurde er zum Bürgermeister gewählt. Die SPD hat Dietmar Danz nominiert. Der 62-Jährige wohnt seit 2006 in Flerzheim. Er ist Betriebsleiter eines kommunalen Eigenbetriebes in Euskirchen.

Swisttal: Bürgermeister Eckhard Maack (62) macht nicht von der Möglichkeit Gebrauch, seine Amtszeit um ein Jahr zu verkürzen. Er wird bis 2015 im Amt bleiben. Ob er dann noch einmal antritt, weiß er jetzt noch nicht. "Das werde ich nach der Kommunalwahl im Mai 2014 entscheiden", sagte er dem GA. Dann könne man einige Dinge besser einschätzen, auch eventuelle Veränderungen in der CDU-Fraktion. Jedenfalls mache ihm sein Amt viel Spaß, er habe viele Erfolge zu verzeichnen wie den geplanten Bau der Kunstrasenplätze und die Entwicklung der Baugebiete in Heimerzheim und Morenhoven.

CDU-intern werden die Namen des Gemeindeverbandsvorsitzenden Bernd Großmann, der Beigeordneten Petra Kalkbrenner und des Vizebürgermeisters Manfred Lütz als mögliche Bürgermeisterkandidaten für 2015 genannt. Für Aussagen über dieses Thema sei es aber noch viel zu früh, sagen die Betroffenen. Die parteilose Gisela Hein (52) bewirbt sich 2015 für die SPD, für die sie seit mehreren Jahren als Sachkundige Bürgerin im Planungs-, Verkehrs- und Umweltschutzausschuss sitzt. Sie ist selbstständige Beraterin von klein- und mittelständischen Unternehmen sowie Verbänden im Schwerpunkt Marketing.

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