Kommentar Unnötige Propaganda

Verständlich ist der Ärger der Sankt Augustiner CDU über das Empfehlungsschreiben der Siegburger Parteifreunde zur Landratskandidatenkür.

Wer lässt schon gerne seinen eigenen Bewerber - Georg Schell - in die Nähe des verurteilten RSAG-Geschäftsführers und ehemaligen CDU-Kreistagsabgeordneten Karl-Heinz Meys rücken? Beide verbindet nichts miteinander, außer der Tatsache, dass beide aus Sankt Augustin stammen.

Gewiss: Dass der Siegburger CDU-Vorstand ein internes Empfehlungsschreiben für Sebastian Schuster verschickt und auf dessen kreispolitische Erfahrung verweist, ist legitim. Dass Mitglieder mobilisiert werden, hat ja grundsätzlich nichts Anrüchiges. Und die Siegburger haben gewöhnlich einen hohen Mobilisierungsgrad.

Doch was hat der explizite Hinweis auf den früheren Sankt Augustiner CDU-Politiker Meys in dem Brief zu suchen? Das ist ein unnötiger Griff in die Propagandakiste. Da wird vordergründig darauf hingewiesen, dass sich Schuster bei der Aufklärung des Meys'schen RSAG-Skandals verdient gemacht habe.

Zwischen den Zeilen lässt sich da aber auch eine andere Botschaft entnehmen, nämlich die: "Aus Sankt Augustin kann nichts Gutes kommen". Rivalitäten hin oder her: Das ist kein guter Stil - und ein Wermutstropfen nach dem ansonsten sehr fairen und offenen Wettbewerb zur Wahl des CDU-Landratskandidaten.

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