Sanierung des Bornheimer Ratstrakts Umbau zieht sich bis ins Frühjahr

BORNHEIM · Noch immer ist die Treppe von der Bürgerhalle des Rathauses ins erste Obergeschoss des Ratstrakts mit Folien verhüllt, obwohl die Arbeiter schon längst im Erdgeschoss angelangt sein sollten. Denn ursprünglich war geplant, dass das Gebäude, das mit dem Schadstoff PCB belastet ist, bereits zum Jahresende komplett saniert ist.

 Die Arbeiten am Bornheimer Ratstrakt verzögern sich. Ursprünglich sollte das Gebäude, das mit dem Schadstoff PCB belastet ist, bereits zum Jahresende saniert sein.

Die Arbeiten am Bornheimer Ratstrakt verzögern sich. Ursprünglich sollte das Gebäude, das mit dem Schadstoff PCB belastet ist, bereits zum Jahresende saniert sein.

Foto: Roland Kohls

Doch dazu wird es nicht kommen: Die Verwaltung geht derzeit von einer Verzögerung von mehreren Monaten aus. Hintergrund sind laut Bürgermeister Wolfgang Henseler Probleme mit einer Metallbaufirma, die die großen Fenster im Ratssaal herrichten und einbauen soll. "Da sind wir in einer Auseinandersetzung, deshalb stocken die Arbeiten", sagt Henseler.

Konkret dreht sich der Streit um die Stärke der Fensterprofile. Die Firma meine, sie müsse eine teurere Variante einbauen als ausgeschrieben, sagt Henseler. Das würde für die Stadt wiederum höhere Kosten bedeuten. Denn: Die Firma verlangt einen Kostennachtrag im fünfstelligen Bereich. Insgesamt sind für die Sanierung des Trakts bereits rund 1,7 Millionen Euro im Haushalt vorgesehen.

Die Experten in der Verwaltung sind allerdings der Meinung, dass diese teurere Variante nicht nötig ist. "Wir erwarten nun, dass das gewünschte Profil eingebaut wird", sagt der Bürgermeister. "Oder, dass die Firma auf den Auftrag verzichtet." Dann könne er an den Nächstbietenden weitergegeben werden. Dazu will die Stadt der Firma eine Aufforderung zukommen lassen, in der sie eine Frist von zwei Wochen setzt.

"Wir haben inzwischen gelernt, dass wir gelegentlich auch mal hartnäckig sein müssen", sagt Henseler. Damit nicht noch mehr Zeit verloren geht, sollen die Arbeiten am Flachdach in der Bürgerhalle vorgezogen werden. "Aber die Arbeiten an den Fenstern und der Fassade machen schon den größten Teil der Sanierung aus", betont Henseler. Das liegt daran, dass der Schadstoff vor allem in den Dichtungen, den Fugen der großen Fenster sowie den Heizkörperverblendungen steckt.

Gestartet war die Sanierung kurz nach der Kommunalwahl, Ende August lagen die Arbeiten noch im Zeitplan. Henseler geht nun davon aus, dass die Sanierung im nächsten April oder Mai abgeschlossen sein wird. Bis dahin müssen auch alle Rats- und Ausschusssitzungen weiter in der Aula der Europaschule abgehalten werden. "Das ist für die Sitzungen selbst kein Problem", sagt der Bürgermeister. Aber für die Hausmeister der Europaschule und auch des Rathauses bedeute es schon einen erhöhten Aufwand. Mit höheren Kosten aufgrund der Verzögerung rechnet Henseler aber nicht.

Die Gestaltung des Ratstrakts

Der Bornheimer Ratstrakt soll sich nach der Sanierung am Aussehen des Verwaltungstrakts orientieren, der bereits 2011 umgebaut wurde. Dabei wird die bestehende Farbgebung aufgegriffen, das Rot wird allerdings dezenter eingesetzt und auf einen Streifen rund ums Dach begrenzt. Die größte Veränderung wird es im ersten Obergeschoss geben: Dort müssen die großen Fensterscheiben durch kleinere ersetzt werden. Der Grund: Mehrfachverglaste Fenster, die den heutigen Anforderungen entsprechen, werden laut Architekt Christian Stentzel in dieser Form nicht mehr hergestellt. Künftig soll deshalb jede Scheibe dreigeteilt werden.

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