Jecken in Swisttal, Rheinbach und Meckenheim Superstimmung in Burg und Wellblechpalast

SWISTTAL/RHEINBACH/MECKENHEIM · In Swisttal, Rheinbach und Meckenheim sind wieder die Jecken los.

 Hochherrschaftlich: Das Morenhovener Dreigestirn Jungfrau Andrea I., Prinz Maurice I. und Bauer Kai I. bitten zum Empfang.

Hochherrschaftlich: Das Morenhovener Dreigestirn Jungfrau Andrea I., Prinz Maurice I. und Bauer Kai I. bitten zum Empfang.

Foto: Axel Vogel

SWISTTAL-MORENHOVEN

Was könnte für gekrönte Häupter standesgemäßer sein? Die Burg Morenhoven von Familie von Jordans bot den würdigen Rahmen für den Tollitätenempfang des Morenhovener Dreigestirns Prinz Maurice I. (Clemens), Bauer Kai I. (Schleheck) und Jungfrau Andrea I. (André Schorn). Als erstes Dreigestirn der Morenhovener Jugendfeuerwehr gaben sie sich die Ehre und rund 20 närrische Regenten samt Gefolge und Vertretern verschiedener Karnevalsvereine waren der Einladung gefolgt. Sie kamen nicht nur aus Swisttal, Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach und Bonn, sondern auch von der anderen Rheinseite von Königswinter bis Neunkirchen-Seelscheid. Die Kontakte seien entstanden durch eine der Weihnachtswetten von Radio Bonn-Rhein-Sieg, wie Adjutant Otto Clemens sagte. "Das hat wieder ganz neue Freundeskreise geschaffen", sagte er. Neben dem traditionellen Ordenstausch und verschiedenen Gesangseinlagen der Tollitäten zeigte die Tanzgruppe "Dance Team" der Morenhovener Rotkehlchen ihr Können. Die Nähe des Morenhovener Dreigestirns und ihres Adjutanten Otto Clemens zur Morenhovener Feuerwehr - er ist Löschgruppenführer - hatte sich als besonderer Vorteil erwiesen: Eigentlich sollte der Empfang in einem Zelt im Innenhof der Burg stattfinden, was der Sturm durchkreuzte. So mussten die Feuerwehrkollegen das Zelt wieder abbauen. Hausherr Franz von Jordans, als Ex-Prinz ausgewiesener Karnevalsfreund, stellte die Burg zur Verfügung.

MECKENHEIM-MERL

Der Jubel war groß beim Einzug der Tanzgruppe der 1. Karnevalsgemeinschaft Merl bei der großen Jubiläumssitzung. Wie schon in den vergangenen Jahren ließen die elf Tänzerinnen schwungvoll die farbenfrohen Puschel wirbeln und präsentierten sich mit einer eindrucksvollen Bühnenshow. "Die Truppe meldet sich nach vierzehn Jahren in eine 'kreative Pause' ab. Es wird sich zeigen, was danach kommt", verkündete Sprecherin Martina Welter. Da kam schon ein bisschen Wehmut auf. "Ihr habt euch heute noch einmal besonders fein gemacht und euer Bestes gegeben", rief die erste Vorsitzende Maria Bertram den Tänzerinnen zu und überreichte Blümchen zum Abschied. Natürlich war die Truppe der Höhepunkt eines Programms, das, souverän moderiert von Michael Sell, im stimmungsvoll dekorierten Merler Saal über die Bühne ging. Gemeinsam stimmten sich die fröhlichen Jecken zu Beginn mit dem Mottolied "Wunderbar, die KG wird fünfzehn Jahr" auf ein rauschendes Fest ein. Viele Gratulanten waren gekommen: Eine Fahnenabordnung aller Meckenheimer Vereine, die Prinzengarde Meckenheim, Kinderprinzessin Lilien I. mit den Meckenheimer Stadtsoldaten, und das Narren Corps Rheinbach Blau-Gold gratulierten mit farbenfrohen Auftritten. "Et Vingströschen" Sabine Holzdeppe aus Köln machte ihrem Namen als "schrillstes Blümchen, das je ein Botaniker im Rheinland entdeckt hat" alle Ehre. Die "Proseccos" aus Lüftelberg, kölsche Musik mit "Jeckediz", das Männerballett "Heiße Socken", die "Palm Beach Girls" und die Gruppe "Kuhl un de Gäng" heizten dem Saal so richtig ein. Begeistert sang das Publikum die bekannten Karnevalshits aus voller Kehle mit. Vorsitzende Maria Bertram freute sich: "Unsere Gäste sind begeistert von der Stimmung hier."

SWISTTAL-LUDENDORF

Was machen Männer, wenn 400 Frauen minutenlang laut und unerbittlich eine Zugabe fordern? Sie ergeben sich. Wie die Musiker von "Brings" bei der Damensitzung der Ludendorfer Jonge im "Wellblechpalast" der Bauhofhalle. Die Mädels hatten auf den Stühlen stehend einen Hit der Kölner nach dem anderen gefeiert. Mit "Minge letzte Euro" verabschiedeten sich "Brings" schließlich von den Damen. Aber bevor die Musiker in ihrem Tourbus saßen, hieß es noch Fotos mit den Fans zu machen und Autogramme zu geben. Einmal mehr hatten die 32 aktiven "Ludendorfer Jonge" mit ihrem Präsidenten Dirk "Lü" Lüssem eine Sitzung auf die Beine gestellt, die keine Wünsche offen ließ. Die fantasievoll kostümierten Damen brachten neben "Brings" auch die "Rabaue", die "Cöllner" und die "Domstürmer" in beste Stimmung. Aber auch Redner Wolfgang Trepper kam bei der Damenwelt hervorragend an mit seinem Konzept, alte und neue Hits anzuspielen und die Damen mitsingen zu lassen, um die Textzeilen dabei auf witzige Weise regelrecht zu zerpflücken. Die Damensitzung der Ludendorfer Jonge war restlos ausverkauft, wie Jonge-Schriftführer Sebastian Breuer feststellte. Wer keine Karten mehr ergattern konnte, hat beim "Bunten Abend" am 31. Januar noch eine Chance.

RHEINBACH-WORMERSDORF

Keine Maus passte mehr in die festlich geschmückte Turnhalle bei der Prunksitzung der KG Wormersdorf. Bestens aufgelegte, bunt verkleidete Narren empfingen die Aktiven beim Einmarsch mit dem Musikzug der Rheinbacher Stadtsoldaten. Sitzungspräsident Dirk Zavelberg servierte ein Programm ganz nach dem Geschmack der Jecken. Ihre Rolle als "Eisbrecher" meisterten "Die 2 Schlawiner" Walter Schweder und Werner "Mini" Beyer mit "Höherem- Blödsinn im Quadrat". Die Mischung aus Humor, Witzen und Liedern kam gut an und sie wurden sogar mit Standing Ovations gefeiert. Da war die Zugabe sicher: mit ihrem Lied "Mir Kölsche sen von janz besonderer Art" bewiesen "Die 2 Schlawiner", dass "die Kölsche on de Rheinländer op jede Pott ene Deckel" haben. Die vier Musiker der noch jungen Kölsch-Rock-Band "Fiasko" brachten die Jecken schnell auf die Stühle. Ehemals eine reine Cover-Band, präsentieren Dirk Fussel, Henning Becker, Stefan Ossowski und Daniel Müller inzwischen eigene Kölsch-Rock-Stücke. Mit "Loss mer fiere, loss mer laache bis dä Mond ungejeht" hatten sie die Wormersdorfer auf ihrer Seite. Verpasst hatte diese Newcomer-Band das Wormersdorfer Prinzenpaar. Denn anders als Kinderprinzessin Michelle I. (Lambertz), die das Programm von Anfang an genießen konnte, zogen Heinz I. (Born) und Helga I. (Nekes) erst später in den Saal. Aber es blieben noch viele tolle Programmpunkte, bei denen sie mitfeiern konnten, wie die Showtanzgruppe aus Hilberath, der "Tuppes vum Land", die "Drei Colonias", Peter Kärcher mit seiner Kuh Dolly, die "Fauth Dance Company", "Schäng" und die "Unkeler Ratsherren".

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