Rund 30.000 Medien Rhein-Sieg-Kreis baut wissenschaftliche Bibliothek aus

RHEIN-SIEG-KREIS · Die wissenschaftliche Bibliothek des Rhein-Sieg-Kreises wächst weiter: Rund 1100 neue Medien sind im vergangenen Jahr dazugekommen. Nun werden die Altbestände auch online erfasst.

Die ältesten Bücher der wissenschaftlichen Bibliothek des Rhein-Sieg-Kreises gehen bis in das 16. Jahrhundert zurück. 1861 ist sie als selbstständige Einrichtung des damaligen Kreises Bonn gegründet worden. Seither hat sich so einiges an Büchern angesammelt: Die Bibliothek umfasst heute rund 30.000 Bücher, Festschriften und Chroniken sowie Publikationen örtlicher Heimat- und Geschichtsvereine. 1100 neue Medien sind im Jahr 2014 dazu gekommen. Das geht aus dem Jahresbericht des Kreisarchivs vor.

"Gerade auch jungen Menschen bietet sie die Möglichkeit, etwas über die eigene Herkunft und Geschichte zu erfahren. So können sie sich mit ihrer Heimat identifizieren und diese aktiv mitgestalten", sagte Thomas Wagner, Kulturdezernent des Rhein-Sieg-Kreises. Mit der modernen Ausstattung der Bibliothek stehe den Bürgern ein gutes Serviceangebot zur Verfügung.

Mit Beginn der Kooperation mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg im Februar 2011 sind auch neue Möglichkeiten professioneller Bibliotheksarbeit verbunden. Heute steht die Bibliothek, die in der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin zu finden ist, zum großen Teil auch online zur Verfügung. 21.000 Medien konnten schon online inventarisiert werden; davon über 4000 Bände mit Literatur über den Rhein-Sieg-Kreis und seiner Kommunen.

Die Onlinepräsenz der Bibliothek bietet laut Kreisarchivarin Claudia Maria Arndt viele Vorteile, weil sie im "online publication alphabetical catalogue", kurz Opacs, veröffentlicht werde. "Sie steht der Fernleihe zur Verfügung, und damit steigen die Nutzerzahlen", so Arndt. In den kommenden zwei Jahren soll die Online-Erfassung der Altbestände abgeschlossen sein. Für interessierte Schüler und Bürger, Heimatforscher und Wissenschaftler hat das den Vorteil, von zu Hause oder unterwegs einen Überblick über die vorhandenen Medien in der Wissenschaftlichen Bibliothek zu bekommen.

Wie das geht und wie man recherchiert, das konnten junge Leute bei einem Schülerprojekt kennenlernen. "Wo wir alle herkommen" lautete der Titel des Projektes, das Inhalt einer Bildungspartnerschaft zwischen dem Kreisarchiv und der Hennefer Gesamtschule Meiersheide war. Zwei fünfte Klassen der Gesamtschule, die aus mehr als 30 Herkunftsorten stammen, lernten, wie man im Kreisarchiv und mit einem elektronischen Katalog in einer Bibliothek zurechtkommen kann. Ergebnis der Recherchen: zwei gedruckte Bücher mit zahlreichen Abbildungen und Texten zur eigenen Herkunftsgeschichte.

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