Gesprächen zwischen Bahn und Zweckverband NVR RB23 soll wieder pünktlicher werden

RHEIN-SIEG-KREIS/BONN · Wie kann die Regionalbahn 23 wieder eine der zuverlässigsten Bahnstrecken in Nordrhein-Westfalen werden? Zu dieser Frage machen sich Politik, Deutsche Bahn und der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) aktuell Gedanken.

"Leider scheinen sich die Befürchtungen der Politik und der Fahrgastverbände zu bestätigen, dass der eng kalkulierte Fahrplan auf der Voreifelbahn künftig nicht zu halten sein wird", teilt Oliver Krauß, CDU-Kreistagsabgeordneter aus Alfter und stellvertretender Vorsitzender des NVR-Aufsichtsrates, mit. Immerhin: Vor neun Jahren war die RB 23 die pünktlichste Linie in NRW mit einer Quote von mehr als 95 Prozent.

Inzwischen befänden sich die Bahn und der NVR in intensiven Gesprächen, wie die knappen Fahrzeiten großzügiger geplant werden könnten, so Krauß weiter. Im Alltagsbetrieb hätte sich herausgestellt, dass die ursprünglich errechneten Aufenthaltszeiten an den Bahnstationen nicht einzuhalten seien. Gründe seien die längeren Türschließzeiten der neuen Züge sowie deren geringere Anzahl an Türen, so Krauß weiter (der GA berichtete).

"Um die Wendezeiten zu verbessern, muss vor allem der Einsatz der Fahrzeuge anders geplant werden", sagte der Verkehrsexperte weiter. Dadurch könnte es auch zu einem Mehrbedarf an Fahrzeugen kommen. Unterdessen sind die neuen Züge mit Namen "Vareo" vom Typ Coradia Lint von der Voreifelbahnstrecke abgezogen worden.

In den ersten beiden Wochen des aktuell stattfindenden zweigleisigen Ausbaus der Strecke zwischen Duisdorf und Witterschlick waren die Fahrzeuge zwischen Bonn-Hauptbahnhof und Duisdorf gependelt.Wie Krauß berichtet, verkehren die neuen Züge nun auf der Oberbergischen Bahn (RB 25) zwischen Köln und Meinerzhagen, während auf der RB 23 wieder die Bestandsfahrzeuge vom Typ Talent zum Einsatz kommen. "Die Talent-Fahrzeuge erweisen sich aktuell als zuverlässiger", so der CDU-Politiker.

Zugleich sind noch immer nicht alle "Vareos" ausgeliefert worden. Eigentlich hätten die 56 bestellten Züge bereits im Dezember 2013 im Kölner Dieselnetz zum Einsatz kommen sollen. "Bestellt, aber erst zu einem Teil ausgeliefert sind 18 zweiteilige Fahrzeuge mit jeweils 180 Sitzplätzen sowie 38 Fahrzeuge mit jeweils 300 Sitzplätzen", erläutert Krauß. Grund für die Verzögerung ist, dass der Hersteller Mängel nachbessern muss.

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