Tagebau Quarzabbau nur noch in Witterschlick

RHEIN-SIEG-KREIS · Der geänderte Regionalplan ist nun rechtskräftig. Die Ablehnung der Flerzheimer Tagebau-Erweiterung gilt damit als wahrscheinlich. Nach wie vor steht aber ein Antrag der Kieswerke Rheinbach im Raum.

Die Mitteilung besteht nur aus wenigen Zeilen, und doch ist sie für die Diskussion um die Entwicklung des Quarzabbaus in der Region bedeutsam. Die Bezirksregierung Köln setzt den Regionalrat in seiner heutigen Sitzung darüber in Kenntnis, dass der Regionalplan rechtskräftig ist.

Damit gibt es künftig nur noch an der Schmalen Allee bei Witterschlick Erweiterungsspielraum für den Quarzabbau. Dagegen soll die Landschaft zwischen Flerzheim und Buschhoven sowie oberhalb von Bornheim unangetastet bleiben.

So hatte es der Regionalrat der Bezirksregierung Köln Ende Juni beschlossen und damit ein jahrelanges, komplexes Planverfahren abgeschlossen. Aber erst jetzt, nach Ablauf einer dreimonatigen Frist, ist der Plan tatsächlich rechtskräftig. Theoretisch hätte die Landesregierung noch Einwendungen geltend machen können.

Nach wie vor steht aber ein Antrag der Kieswerke Rheinbach im Raum, die ihren Flerzheimer Tagebau um rund 23 Hektar in Richtung Buschhoven erweitern wollen - just dort, wo nach dem jetzt rechtskräftig gewordenen Regionalplan gar nicht mehr abgebaut werden darf. Gegen das Vorhaben macht der Landschaftsschutzverein Kottenforst (LSK) in Buschhoven mobil.

Über den Antrag des Unternehmens muss die Bezirksregierung Arnsberg entscheiden, die oberste Bergbehörde des Landes ist. Dort hat man darauf gewartet, dass der Regionalplan der Kölner Bezirksregierung rechtskräftig wird.

"Wir werden das bei unserer Entscheidung berücksichtigen, zuvor aber prüfen, ob der Regionalplan sorgfältig abgewogen worden ist", erklärte Andreas Nörthen, Sprecher der Abteilung Bergbau und Energie bei der Bezirksregierung Arnsberg. Wenn es am Plan nichts auszusetzen gebe, dann sei eine Ablehnung der Tagebau-Erweiterung sehr wahrscheinlich: "Wir müssen ja schließlich die Ziele der Landesplanung berücksichtigen."

Die genaue Prüfung ist für die Bezirksregierung Arnsberg auch deshalb wichtig, weil sie vor Jahren schon einmal einen Abbauantrag der Kieswerke mit Hinweis auf den Regionalplan ablehnte. Das Unternehmen klagte mit Erfolg dagegen.

In der Folge musste der Regionalrat den Plan so ändern, dass es im Regierungsbezirk mehr Raum für den Abbau hochreiner weißer Quarzkiese gibt. Seit Jahren wurde um den Standort dieser Konzentrationszone gerungen - mit dem Ergebnis, dass sie nun in Witterschlick eingerichtet wird.

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