Transit-Verkehr im Rheintal Öffnung der B 42 für Lkw wäre "ein schwerer Fehler"

REGION · Die Linzer Grünen fordern die rheinland-pfälzische Landesregierung auf, den Transit-Verkehr im Rheintal weiterhin zu unterbinden.

 Zwei Lärmquellen nebeneinander: Die Bahntrasse und die B 42.

Zwei Lärmquellen nebeneinander: Die Bahntrasse und die B 42.

Foto: Roland Thees

Eine schnelle Entscheidung, die die weitere Beeinträchtigung an Verkehrssicherheit und Lebensqualität insbesondere entlang der Bundesstraße 42 im Bereich von Neuwied bis Bad Honnef verhindert, fordern die Grünen im Ortsverband Linz von der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Sie verlangen ein striktes Verbot von Transit-Lkw auf der B 42 zwischen Neuwied und Bad Honnef und die Installation einer automatischen Video-Überwachungsanlage, damit Verstöße gegen das Verbot nicht wie bisher straflos ignoriert werden können, so eine Pressemitteilung der Linzer Grünen. Wie berichtet, wird zurzeit überlegt, die B 42 für den Schwerlastverkehr zu öffnen.

"Das enge Rheintal und die Anwohner vertragen keine weitere Verkehrs-, Umwelt- und Lärmbeeinträchtigung", heißt es in der Mitteilung. Aus gutem Grund sei vor Jahren beschlossen worden, dass der Transit-Schwerlast-Verkehr die gut ausgebauten Autobahnen A 61 und A 3 benutzen solle. Allerdings ist die Strecke durch das Rheintal attraktiv: Sie biete "fahrtechnisch den Lkw große Vorteile, die ebene Route ist die kürzeste Verbindung zwischen Rhein-Main und Köln/Bonn", wissen die Grünen.

Die gleichzeitige Enge des Rheintals, die bereits vorhandenen Belastungen durch den Bahnverkehr, die Verkehrssicherheit, der Umweltschutz und der Anspruch der Anwohner auf Lebensqualität widersprächen diesen verkehrstechnischen Interessen jedoch. Der in den vergangenen Jahrzehnten erfolgte Ausbau der Bundesstraße 42 zwischen Neuwied und Bad Honnef sorge nun für eine hochwassersichere Straßenverbindung neben der Bahnstrecke. "Dies weckt natürlich Begehrlichkeiten bei den Spediteuren im Güterfernverkehr", so die Pressemitteilung. Und: Die Rhein-Route sei gleich schnell wie die A 3, jedoch ohne Maut zu befahren und kürzer als die Westerwaldroute.

Sobald die Sperrung aufgehoben werde, werde jede Spedition diese Route einplanen, sagen die Linzer Grünen voraus. Mit der Verkehrsdichte würden Abgas- und Lärmbelastung für die Anwohner immens steigen und den Bahnlärm verstärken. Fazit: Die geplante Öffnung der Bundesstraße 42 für Schwerlaster hielten sie für einen schweren Fehler.

Die Grünen weisen zudem auf die Protestaktion hin, die Verbandsgemeindebürgermeister Hans-Günther Fischer veranlasste: Unterschriftenlisten, in die sich die Bürger eintragen können, liegen in der Verbandsgemeindeverwaltung Linz aus. Die Listen sollen als Anhang an einen schriftlichen Protest an die zuständigen Stellen gesandt werden.

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