Kommentar Löchrige Alarmkette

Rhein-Sieg-Kreis · Im wahrsten Sinne des Wortes bekamen viele Mieler am Mittwoch "über Nacht" nasse Füße. Sie wurden vom Hochwasser des Orbachs kalt erwischt und hatten früh am Morgen nicht mehr genügend Zeit, ihre Keller abzudichten und Mobiliar oder Elektrogeräte zu retten.

Zu Recht fragen viele Betroffene, ob es nicht möglich gewesen wäre, sie rechtzeitig zu warnen. Und diese Frage muss im digitalen Zeitalter auch gestellt werden.

So viel ist klar: In der Alarmierungskette fehlen ein oder mehrere Glieder. Es kann ja nicht sein, dass die Swisttaler Feuerwehrleute, die am Mittwoch wieder einmal hervorragende Arbeit leisteten, erst dann vom Hochwasser erfahren, wenn die Keller schon voll sind.

Es müssten auch Messpunkte an den kleinen Bächen, die nach starkem Regen großen Schaden anrichten können, angebracht werden. Der Swist-Pegel bei Morenhoven löst beispielsweise ab 1,60 Meter automatischen Hochwasseralarm aus, was für Heimerzheim fünf Stunden Vorwarnzeit bedeutet. Es ist also höchste Zeit, dass sich Vertreter der Gemeinde Swisttal, des Erftverbands und des Talsperrenbetreibers bald zusammensetzen.

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