Schüler gewinnt Silber beim Bundesfilmfestival Lebensretter am Hagerteich

BAD HONNEF · Sie kümmern sich seit fünf Jahren um Laubfrösche und Erdkröten. Es sind stets die Schüler der Jahrgangsstufe 7 des Gymnasiums Schloss Hagerhof, die im Frühjahr mit ihrem Biologie- und Chemie-Lehrer Martin Lehnert einen Reptilienzaun bauen, um die Tiere vor den Gefahren der Straße zu bewahren.

 Der idyllische Teich am Schloss Hagerhof lockt in jedem Jahr Kröten an, die dort ablaichen. Die regelmäßige Aktion der Schüler, die Krötenzäune aufstellen und die Tiere zum Teich bringen, war Inhalt einer filmischen Dokumentation.

Der idyllische Teich am Schloss Hagerhof lockt in jedem Jahr Kröten an, die dort ablaichen. Die regelmäßige Aktion der Schüler, die Krötenzäune aufstellen und die Tiere zum Teich bringen, war Inhalt einer filmischen Dokumentation.

Foto: Sülzen

2014 aber wurden die Schüler zu Filmstars. Karl-Willi Fries vom Siegburger Filmclub hat die Mädchen und Jungen bei ihrer Arbeit begleitet.

Der Filmer aus Rostingen gab seinem Streifen den Titel "Lebensretter" und erhielt dafür kürzlich beim Bundesfilmfestival "Natur" des Bundesverbandes Deutscher Film-Autoren eine Silbermedaille. Nun wurde der preisgekrönte Streifen vom Filmclub präsentiert. Und Martin Lehnert sowie die beiden Schüler Andrey und Jana, die mittlerweile bereits die achte Klasse abgeschlossen haben und im Film die Hauptakteure sind, waren bei der Vorführung in der Auferstehungskirche in Siegburg dabei. Fries:

"Ich hatte im General-Anzeiger von diesem Projekt am Hagerhof gelesen und gefragt, ob ich die Aktion mit meiner ,beobachtenden Kamera? begleiten dürfte. Lehrer und Schüler der 7a und 7b waren einverstanden und haben prima mitgemacht. Sie kümmerten sich nicht um die Kamera, machten keine Fisimatenten, sondern erledigten einfach ihre Arbeit."

An der Straße rund um das Hagerhof-Gelände hatten die Schüler ihren Zaun an der 300 Meter langen Straße aufgebaut. Ab 19 Uhr wurde die Straße während der sechs Wochen dauernden Krötenwanderzeit gesperrt. "Die Hinweisschilder haben wir selbst gemalt", berichtete nun Andrey.

"Wir haben Löcher für Eimer gebuddelt, in die Frösche und Kröten hineinfielen. Als Mäuseleiter haben wir Stöcke in die Eimer gestellt, so dass sich jede Maus retten konnte, falls sie mal in einen Eimer abstürzen sollte." Die Frösche und Kröten dagegen wurden eingesammelt und in einer Wanne zum Hagerteich gebracht. Bevor die Schüler sie wieder in die freie Natur entließen, zählten sie die Tiere, registrierten sie akribisch und vermerkten auch das Geschlecht.

1 500 Tiere fingen die "Film-Schüler". Insgesamt trugen die Hagerhof-Jugendlichen seit 2011 bereits rund 10 000 Kröten und Frösche über ihre Rettungsmeile. "Es macht Spaß und es motiviert, wenn man weiß, dass man Leben rettet", so Andrey. Er ist Internatsschüler und hatte auch an den Abenden und Wochenenden ein Auge auf die Krötenwanderung vom Hagerhof. Ob Andrey und Jana nun auch Schauspieler werden, das steht in den Sternen. Aber die Schüler vom Gymnasium Schloss Hagerhof machten in dem Dreh von Karl-Willi Fries eine gute Figur. Der preisgekrönte Hobbyfilmer: "Die Schüler waren super."

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