Rhein-Sieg-Express Kunden bleiben am Bahnsteig zurück

RHEIN-SIEG-KREIS · Reisende, die auf dem Bahnsteig stehen bleiben müssen, weil der Zug zu voll ist, und solche, die sich noch in den Zug hineinquetschen, gibt es laut dem Nahverkehr Rheinland (NVR) derzeit wieder häufiger.

Die Kapazitätsengpässe und Ausfälle bestehen seit einiger Zeit auf der Strecke Aachen - Siegen. Der dort verkehrende Rhein-Sieg-Express (RE 9) fuhr laut NVR teils nur als Einfach- statt Doppeleinheit, teils fielen auch Verstärkerzüge aus. Der Betreiber, DB Regio NRW, begründet die Schwächen mit einem Mangel an Fahrzeugmaterial.

"Auch wenn die Mitarbeiter der DB sicherlich alles tun, um die defekten Fahrzeuge wieder einsatzbereit zu machen, können wir die aktuellen Probleme beim RSX im Sinne der Kunden nicht tolerieren", so NVR-Geschäftsführer Norbert Reinkober. Stattdessen erinnert der NVR die DB Regio NRW daran, sich an die vertraglich festgelegten Kapazitäten zu halten.

"Die DB Regio muss mit einem griffigen Ersatzkonzept und einer transparenten Kundeninformation auf die Ausfallserie der Talent-2-Fahrzeuge reagieren", so Reinkober weiter. Bei Nichteinhalten der Kapazitäten müsse die DB an den NVR Strafgelder zahlen. "Dies ist allerdings für den Fahrgast kein wirklicher Trost. Daher werden wir auch weiterhin bei der DB die Einhaltung der vertraglich festgelegten Kapazitäten anmahnen", sagt Reinkober.

Die Deutsche Bahn kann die Kritik nachvollziehen und bedauert die Engpässe. Seit gestern indes werde wieder mit voller Kapazität gefahren. "Aufgrund von Unfällen sind uns vier Triebwagen ausgefallen, zwei davon werden auch länger nicht einsatzbereit sein", sagte eine Bahnsprecherin gestern auf Anfrage des General-Anzeigers

Die Bahn habe ein Ersatzkonzept erstellt, nach dem jetzt gefahren werde. Dazu sei ein Reservepark eingerichtet, in dem Züge für den Notfall bereit stehen.

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