Studie zu Bussen und Bahnen Kreis will Nahverkehr untersuchen

RHEIN-SIEG-KREIS · Der Rhein-Sieg-Kreis will gemeinsam mit den Städten Bonn und Köln und in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) eine Machbarkeitsstudie zum Bahn-Nahverkehr in der Region in Auftrag geben.

Das teilte Kreis-Planungsamtsleiter Mehmet Sarikaya im Planungsausschuss des Kreises mit. Die Studie soll Ergebnisse dazu liefern, welche Veränderungen bei den S-Bahnen erforderlich und betrieblich machbar sind.

Der Ausschuss hatte in die Sitzung am Mittwoch zwei Bahn-Vertreter eingeladen, um konkret über Kapazitätsausfälle, Zugausfälle, Verspätungen und mangelnde Kommunikation auf der linksrheinischen Strecke zu sprechen. Für die DB Regio Rheinland kam Geschäftsführer Dirk Helfert, für das private Unternehmen trans regio Deutsche Regionalbahn GmbH, das die Mittelrheinbahn (MRB) zwischen Köln und Koblenz betreibt, dessen Geschäftsführer Michael Schröder. Letzterer zeigte sich auf die Frage nach eventuellen weiteren Fahrten der MRB durchaus aufgeschlossen: "Bisher hat der NVR als Aufgabenträger diesen Wunsch nicht geäußert, ich nehme das aber gerne mit", sagte Schröder.

Nicht so leicht kam Dirk Helfert als Vertreter der Deutsche-Bahn-Tochter DB Regio Rheinland davon. Er sah sich mit den teils eigenen, teils weitergetragenen schlechten Erfahrungen der Ausschussmitglieder auf der Strecke der RB 48 konfrontiert. "Den Kunden stinkt's gewaltig", brachte es CDU-Verkehrsexperte Oliver Krauß auf den Punkt. Helfert begründete den beklagten Mangel an Fahrzeugen mit Problemen beim Hersteller.

Helfert räumte ein, dass es bei der RB 48 vor allem in der zweiten Oktoberhälfte "extreme Probleme mit der Zuverlässigkeit" gegeben habe. Der Grund: Bei Standardrevisionen seien unvorhersehbare Mängel festgestellt worden. Die DB Regio bemühe sich, die Infrastruktur auszubauen und auf dem neuesten Stand zu halten. "Ich kann aber nicht sagen, wann das Geld dafür da ist." Helfert sieht sein Unternehmen "zum Erfolg verdammt: Der Verkehr auf der Straße funktioniert ja noch weniger."

Fahrplanänderung der RB 23

Das vom Nahverkehr Rheinland (NVR) geplante neue Konzept auf der Strecke der Voreifelbahn (RB 23), das ab dem Fahrplanwechsel im Dezember gelten soll, sorgt im Rhein-Sieg-Kreis vor allem im Busverkehr für Probleme. Laut neuem Fahrplan begegnen sich die Züge des 30-Minuten-Grundtaktes künftig nicht mehr in Rheinbach und Witterschlick, sondern an den Haltepunkten Odendorf und Meckenheim Industriepark. Zudem verkehren die "Taktverstärker", also zusätzliche Züge im Berufsverkehr, nicht mehr im exakten 15-Minuten-Takt, sondern in einem Abstand von 13 beziehungsweise 17 Minuten. Das sorgt unter anderem dafür, dass die Anschlussvertaktungen mehrerer Buslinien im Kreis sich deutlich verschieben. Der Rhein-Sieg-Kreis will deshalb zum Fahrplanwechsel im kommenden Jahr sein Busnetz im Einzugsbereich der RB 23 komplett überarbeiten. "Wir müssen fast bei Null anfangen", sagte Planungsamtsleiter Mehmet Sarikaya.

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