Adoptionsvermittlungsstelle legt Bilanz vor Kreis-Trend: Adoptierte wollen Herkunft wissen

RHEIN-SIEG-KREIS · Insgesamt 120 Anfragen von Menschen hat es 2014 im Kreis gegeben, die ihre Herkunftsfamilien kennenlernen wollten. Das ist ein neuer Rekordwert.

Die Adoptionsvermittlungsstelle des Rhein-Sieg-Kreises hat ihre Bilanz für das Jahr 2014 mit Blick auf Arbeitsschwerpunkte und neue Trends vorgelegt. Eine wesentliche Herausforderung stellte laut Kreis die im vergangenen April in Kraft getretene gesetzliche Regelung der "vertraulichen Geburt" dar. Durch diese neue Regelung soll es künftig möglich sein, dass werdende Mütter bei der Schwangerschaftsberatung und bei der Entbindung im Krankenhaus ihre Identität nicht preisgeben müssen. Dies beeinflusst laut Mitteilung sowohl die Arbeit der Adoptionsvermittlung sowie deren Vernetzung mit anderen Fachgebieten enorm.

Darüber hinaus stellte die Adoptionsvermittlungsstelle folgende Zahlen und zu beobachtende Trends vor: Im Jahr 2014 hat es im Kreis insgesamt 120 Anfragen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gegeben, die ihre Herkunftsfamilien kennenlernen wollten. Auch Elternteile, die ihr vor Jahren zur Adoption freigegebenes Kind suchten, zählen zu diesen Anfragen. Ulla Schrödl, Leiterin des Kreisjugendamtes, betonte, dass die Zahl der Anfragen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sei.

Neben der Begleitung aller Beteiligten nach einer Adoption zählt zu den zentralen Aufgaben der Vermittlungsstelle auch die Beratung von zukünftigen Adoptiveltern. Diese Beratungen wurden im vergangen Jahr 42 Mal durchgeführt, verbindliche Bewerbungsverfahren von Paaren und Einzelpersonen wurden zwölf Mal in die Wege geleitet. 38 Elternpaare und Elternteile ließen sich hingegen bei der Überlegung zur Adoptionsfreigabe beraten und unterstützen.

Ansprechpartnerinnen sind die beiden Fachkräfte Aggi Altena, Telefon 02241/133122, und Beate Kasolowsky, Telefon 02241/132569. Weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.rhein-sieg-kreis.de.

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