Kommentar Keine Experimente

Keine Experimente - so lautet ein bekannter Slogan der CDU aus der Adenauer-Zeit. Keine Experimente - das lässt sich auch auf die CDU-Mitgliederversammlung anwenden, die Sebastian Schuster mit klarer Mehrheit zum Landratskandidaten und damit zum möglichen Nachfolger von Frithjof Kühn gewählt hat.

Die Mitglieder haben sich für jenen Kandidaten entschieden, der den höchsten Bekanntheitsgrad hat und der als einziger kreispolitische Erfahrung vorweisen kann.

Dabei hatte Georg Schell vor der Abstimmung einen überzeugenderen Auftritt hingelegt. Und er hätte mit Sicherheit einen guten Kandidaten abgegeben. Was dem Sankt Augustiner jedoch fehlt, ist eine ausgeprägte politische Vita. Mit dem Nachteil der fehlenden Bekanntheit ist auch Hildegard Schneider angetreten, auch wenn sie Vorsitzende der Frauen-Union des Kreises ist.

Dass Schuster gute Chancen auf das Amt hat, ist angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Kreis offensichtlich. Mit dem Königswinterer könnte ein anderer Stil ins Kreishaus einziehen: volkstümlicher, lockerer. Dabei wird Schuster aber auch mal die Zähne zeigen müssen - nicht nur weil er dann Chef von 1400 Mitarbeitern wäre. Nein, auch in Richtung Bonn, Düsseldorf oder Berlin muss ein Landrat ab und an mal auf den Tisch hauen. Kühn hat das des öfteren getan - auch weil er die ganze Region im Blick hat. Er wird seinem Nachfolger in jedem Falle große Fußstapfen hinterlassen.

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