"Tag der Inklusion" im Oedekovener Rathaus Jeder soll ein Teil der Gemeinschaft sein

ALFTER-OEDEKOVEN · Was sollte und was kann in der Gemeinde Alfter passieren, damit der Gedanke der Inklusion nicht nur in Schule und Kindergarten, sondern ebenso im Alltag an jeder Straßenecke eine Selbstverständlichkeit wird?

 Gemeinsames Lernen: Darauf setzt die Grundschule in Oedekoven als erster Schulstandort in der Gemeinde Alfter.

Gemeinsames Lernen: Darauf setzt die Grundschule in Oedekoven als erster Schulstandort in der Gemeinde Alfter.

Foto: dpa

Auch Ideen und Vorschläge der Bürger zu diesem Thema sind beim "Tag der Inklusion" gefragt, der von der Kommune am heutigen Mittwoch, 25. März, im Rathaus in Oedekoven veranstaltet wird und in seinem Ursprung auf eine Forderung von FDP-Ratsmitglied Rainer Irlenkaeuser im Jahr 2011 zurückgeht.

Neben Vorträgen und einer offenen Podiumsdiskussion wird es deshalb Informationsstände zu inklusiven Handlungsfeldern geben. Dort sind Anregungen für die Städteplanung und das kommunale Mobilitätskonzept willkommen, Ideen für die Gestaltung von Angeboten in der Jugendarbeit und im Sport, Anregungen für das gemeinsame Lernen an Schulen und Impulse für eine vor Ort gelebte Inklusion. Die Vorschläge werden gesammelt und auf ihre praktische Umsetzung geprüft. Über die Ergebnisse sollen anschließend die zuständigen politischen Gremien beraten.

"Es geht nicht nur um Schule", sagt Markus Jüris, Leiter des Fachbereichs Sozialwesen bei der Gemeinde Alfter. Die Veranstaltung soll möglichst breit über Aspekte der Inklusion informieren und ihre ganz praktische Umsetzung in Alfter thematisieren.

"Es geht darum, jedem Einzelnen die Teilhabe an der Gemeinschaft zu ermöglichen, vorhandene Barrieren zu erkennen und aktiv zu beseitigen", heißt es in der Einladung zum "Tag der Inklusion". Wie der Aktionsplan des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention aussieht, wird Bernd Woltmann vortragen. Er leitet beim LVR die entsprechende Anlauf- und Koordinierungsstelle.

Zur Frage der Inklusion im Straßen-, Rad- und Fußverkehr spricht Professor Jürgen Gerlach von der Bergischen Universität Wuppertal. An einer anschließenden Podiumsdiskussion nehmen nicht nur diese beiden Gastredner teil, es beteiligen sich auch Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher, der 16-jährige Philipp Waßenberg aus Alfter und die Rektorin der Gemeinschaftsgrundschule Oedekoven, Erika Khaliji.

Waßenberg, dessen rechter Oberschenkel im Kindesalter amputiert werden musste, hat eine steile Sportkarriere gestartet und möchte an den Olympischen Spielen für Sportler mit Behinderung 2016 in Rio de Janeiro teilnehmen. Khaliji hat langjährige Erfahrung mit dem "Gemeinsamen Lernen" an Schulen und leitet mit der Grundschule Oedekoven den ersten inklusiven Schulstandort in der Gemeinde Alfter.

Dank besonderer Unterstützung durch das Kreisschulamt konnte sich die Grundschule Oedekoven auf den Beginn des inklusiven Unterrichts zum laufenden Schuljahr 2014/15 gut vorbereiten. Denn bereits für das Schuljahr vorher war der Grundschule eine Vollzeitstelle für eine Sonderpädagogin bewilligt worden.

Der "Tag der Inklusion" der Gemeinde Alfter steht allen interessierten Bürgern offen. Er findet am heutigen Mittwoch, 25. März, ab 17 Uhr im Rathaus in Oedekoven, Am Rathaus 7, statt.

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