Priesterjubiläum in Alfter Immer nahe bei den Menschen

ALFTER-OEDEKOVEN · Die Mittelgemeinden in Alfter haben das Pfarrfest und zugleich das silberne Priesterjubiläum von Georg Theisen gefeiert.

 25 Jahre im Priesteramt: Georg Theisen wird von den Gemeindemitgliedern gefeiert.

25 Jahre im Priesteramt: Georg Theisen wird von den Gemeindemitgliedern gefeiert.

Foto: Wolfgang Henry

Glückwünsche über Glückwünsche nahm am Wochenende Georg Theisen entgegen, der beim Pfarrfest der Alfterer Mittelgemeinden Gielsdorf, Oedekoven und Impekoven sein silbernes Priesterjubiläum feierte.

Theisen Wegs zum Priester war nicht eben gradlinig gewesen. Zwar wollte der heute 60-Jährige schon als junger Mensch Priester werden, doch zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafften nicht ausreichende schulische Leistungen und das fehlende Abitur. Erst viel später öffnete sich ihm ein Weg zum Theologiestudium und zur Priesterweihe vor 25 Jahren.

Daran wurde bei einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt in Oedekoven erinnert. Der evangelische Pfarrer Andreas Schneider aus Witterschlick, dem Theisen freundschaftlich sehr verbunden ist, hielt die Predigt. Mit einem Grußwort würdigte Dechant Rainald Ollig das Wirken des Pfarrers, der seit 16 Jahren in der Pfarreiengemeinschaft Alfter als Seelsorger tätig ist.

Ollig dankte für "die Art und Weise, wie Du den Dienst ausübst und den Menschen nahe bist. Du bist ein gutes Beispiel dafür, uns immer wieder neu aussenden zu lassen, um der Spur Jesu zu folgen." Dankesworte kamen auch von Berthold Schlotmann, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, und Bürgermeister Rolf Schumacher.

Theisen hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass er nicht besonders gut in der Schule war. Deshalb suchte er nach Möglichkeiten, "Gott in einem sozialen Beruf zu dienen". Nach der Fachoberschulreife in seinem Geburtsort Düren studierte er Sozialarbeit an der Katholischen Fachhochschule für Sozialwesen in Aachen.

Danach arbeitete er in Düsseldorf, zunächst beim städtischen Jugendamt, später beim allgemeinen Sozialdienst der Stadt. Dort ging es unter anderem um die Begleitung von Familien, um elterliches Sorgerecht und Heimunterbringung von Senioren, die allein nicht mehr zurechtkamen.

Durch Impulse in der Begegnung mit der Katholischen Charismatischen Gemeindeerneuerung flammte der Wunsch, Priester zu werden, wieder auf. 1983 begann Theisen ein Studium im Studienhaus Sankt Lambert in Lantershofen auf der Grafschaft, ein Priesterseminar für Spätberufene. Das Erzbistum Köln ebnete Theisen den Weg, der ihn nach der Priesterweihe als Kaplan nach Elsdorf im Erftkreis und nach Köln-Bickendorf/Ossendorf führte. 1998 wechselte er als Pfarrer nach Alfter.

Die Zahl der Grußworte in der Kirche hatte Theisen bewusst auf drei beschränkt: "Mir ist es wichtiger, dass wir miteinander ins Gespräch kommen." Gelegenheit dazu war beim anschließenden Pfarrfest rund um das katholische Pfarrzentrum am Jungfernpfad.

Es gab reichlich zu essen und zu trinken, musikalische Darbietungen des Kinder- und des Jugendchors sowie des Tambourcorps Oedekoven und einen Bücherflohmarkt der Katholischen Bücherei. Die Katholische Landjugendbewegung informierte über ihre Arbeit und unterhielt die kleinen Besucher Kinder mit Schminkangeboten und Ballwurfspielen.

Kurz gefragt

Pfarrvikar Georg Theisen (60) gehört seit 1998 zum Seelsorgeteam der Pfarreiengemeinschaft Alfter. Mit ihm sprach Ilse Mohr.

Was mögen Sie besonders an Alfter?
Georg Theisen: Die Menschen und die Landschaft. Die Menschen haben mich angenommen, und die Landschaft spricht mich an.

Was sind Ihre schönsten Erlebnisse als Seelsorger?
Theisen: Vor allem die seelsorgerlichen Gespräche, die Gottesdienste und die Begegnungen bei freudigen und traurigen Anlässen. Trösten und freuen bewegt mich immer wieder von Neuem.

Wie sieht Ihre persönliche Bilanz nach 25 Jahren als Priester aus?
Theisen: Ich bin es noch immer gern. Ich habe es nicht bereut.

Was ist Ihr aktuell größter Wunsch für die Pfarreiengemeinschaft Alfter?
Theisen: Ich wünsche mir, dass die Pfarreiengemeinschaft noch stärker zusammenwächst und sich wirklich als Gemeinschaft unterwegs erfährt.

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