Voreifel und Vorgebirge Gesamtzahl der Straftaten in vielen Kommunen rückläufig

RHEIN-SIEG-KREIS · Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, "hat den niedrigsten Stand seit zwölf Jahren erreicht". Diese frohe Botschaft, die darauf fußt, dass die Bonner Polizei in ihrem Zuständigkeitsbereich insgesamt weniger Straftaten registriert hat, hatte Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa jüngst bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik 2013 verkündet.

Diese Entwicklung zeichnet sich auch vielerorts in der linksrheinischen Region ab, wie die Polizei bei der Präsentation der Statistiken für die einzelnen Kommunen auf der Wache in Bonn-Duisdorf am Mittwoch darlegte.

Bornheim gewinnt für die Bonner Polizei immer mehr an Bedeutung, erklärte Dieter Weigel, Leiter der Polizeiinspektion 2. Das habe mit der guten Verkehrsanbindung und dem hohen "Durchfluss" an Menschen zu tun. So locke das Gewerbezentrum an der A555 Täter an. Trotzdem sind die Kriminalitätszahlen aus Sicht von Weigel "proportional gering".

Zwar habe die Gesamtkriminalität um 3,5 Prozent zugenommen, aber beispielsweise die Gewaltkriminalität sei um 35,7 Prozent zurückgegangen. Sorgen bereiten dem Kriminalitätsexperten Dirk Schuster weiterhin die Einbrecher: Die Zahlen bei den für den Bürger besonders sensiblen Wohnungseinbrüchen "sind nicht gesunken."

Zwar hatte sich im Beritt der Bonner Polizei im zweiten Halbjahr 2013 eine positive Trendwende bei den Einbruchszahlen abgezeichnet, die laut Schuster noch anhält. Trotzdem mussten die Ermittler 2013 in Bornheim eine Zunahme der Wohnungseinbrüche um zwei Prozent registrieren. Dabei fällt der Polizei weiterhin auf: Es sind viele reisende Täter unterwegs. So gehe laut Schuster allein in Bornheim eine zweistellige Zahl an Einbrüchen auf das Konto einer Bande, die von Köln aus operiert habe.

Wenn sich Weigel in einer sicheren Gegend ein Haus kaufen müsste, dann würde der Polizeibeamte das in Alfter tun. Hier ist die Gesamtkriminalität auf unter 1000 Taten gesungen, was einem Rückgang von mehr als 16 Prozent entspricht. Dass man es hier mit einer durchweg positiven Entwicklung auf ganzer Linie zu tun habe, ist laut Weigel auch einer gewachsenen Struktur geschuldet: "Man kennt sich hier eben."

Fragt die Polizei Bürger aus Meckenheim und Rheinbach, wo es mehr Kriminalität gibt, hat Weigel oft zu hören bekommen: "In Meckenheim ist es ganz furchtbar." Das widerlegen die Kriminalitätszahlen: In Rheinbach hat die Polizei im vergangenen Jahr sogar rund 150 Delikte mehr gezählt, berichtet Weigel.

Fakt ist: Um 3,7 Prozent ging in Meckenheim die Gesamtkriminalität zurück, allein um sieben Prozent die Straßenkriminalität. Insgesamt hätten sich die Fallzahlen, verglichen mit einem Fünf-Jahres-Zeitraum, in etwa halbiert. Gleichwohl habe sich in den Köpfen vieler Bürger weiterhin ein schlechtes Image gehalten. Und das obwohl es inzwischen "eine hervorragende Zusammenarbeit" mit der Stadt gebe, lobte Weigel. Aber auch in Rheinbach ist die Gesamtkriminalität zurückgegangen, um sechs Prozent.

Auffällig ist hier: Die Polizei zählte rund 23 Prozent weniger Gewalttaten. Vor allem in Rheinbach und Meckenheim hatten es Einbrecher im vergangenen Jahr schwer: Die Aufklärungsquote lag mit 22,9 und 32 Prozent in Meckenheim weit über dem Schnitt, so Schuster, was auch speziellen Ermittlungsgruppen geschuldet gewesen sei. Allerdings sei vor allem für Meckenheim die Belastung mit Wohnungseinbrüchen noch sehr hoch.

Vergleichsweise friedlich ist es 2013 in Swisttal zugegangen. Zwar ist die Gesamtkriminalität um 10,7 Prozent auf 716 Fälle gestiegen. Das lag aber vor allem an Wohnungseinbrüchen, die um 21 Prozent zunahmen.

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