Brot und Salz für neue Heimbewohner Flüchtlinge in Bornheim herzlich empfangen

BORNHEIM · Mit Geschenken hat die Stadt Bornheim die Bewohner zweier Wohnheime begrüßt. Derweil rüsten sich die Kommunen im Kreis für weitere Menschen.

 Markus Schnapka (links), Gabriele Kretschmer (7. v. l.) und Vertreter der Europaschule begrüßen die Bewohner des Flüchtlingswohnheims an der Goethestraße.

Markus Schnapka (links), Gabriele Kretschmer (7. v. l.) und Vertreter der Europaschule begrüßen die Bewohner des Flüchtlingswohnheims an der Goethestraße.

Foto: Ulrich Cremerius

20 Menschen aus Albanien, Algerien, Pakistan, Serbien und dem Irak haben ein Zuhause in der provisorischen Flüchtlingsunterkunft an der Simon-Arzt-Straße in Hersel gefunden. Gestern wurden sie nun in ihrem neuen Heim offiziell begrüßt. "Wir wollen 'herzlich willkommen' sagen", so Markus Schnapka, Beigeordneter und Sozialdezernent der Stadt Bornheim. "Für Ihre Kinder wird es Kindergarten- und Schulplätze geben", führte er aus.

Gemäß eines alten Brauchs überreichten Schnapka und Hersels Ortsvorsteher Franz-Josef Faßbender Brot und Salz an die neuen Nachbarn. Auch Lutz Irgel, Inhaber der Firma Collo, der einen Teil seines Firmengeländes als Standort für die Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung gestellt hat, wandte sich mit freundlichen Worten an die Menschen. Er wünschte ihnen Glück und Gesundheit.

Zwei Zimmer im Herseler Heim werden von Jessica Nani, ihrem zehnjährigen Bruder und den Eltern bewohnt. "In Albanien hätte die Familie nichts gehabt", berichtete das 14-jährige Mädchen auf Englisch. Keine Arbeit, keine Zukunft. In Deutschland seien sie erst seit wenigen Wochen. Was ihr bisher besonders aufgefallen ist: Hier sei alles geregelt und habe seine Ordnung. "Das ist sehr gut", sagte sie.

Herzliche Aufnahme

Ebenso herzlich wie in Hersel war das Willkommen im Anschluss in der Flüchtlingsunterkunft an der Goethestraße. Wie in dem Bornheimer Rheinort haben auch dort 20 Menschen vorübergehend eine Unterkunft gefunden. Zusammen mit Schnapka begrüßten Bornheims kommissarische Ortsvorsteherin Gabriele Kretschmer und Vertreter der benachbarten Europaschule die Menschen. Auch sie bekamen Brot und Salz.

Dazu hatten die Vertreter aus Schüler-, Lehrer- und Elternschaft der Europaschule noch Papierblöcke, Stifte und Gummibärchen für die Kinder mitgebracht. "Wir möchten Sie gerne in die Schule einladen", erläuterte Schulleiter Christoph Becker den Bewohnern der Unterkunft. Vielleicht könne man miteinander Kaffee trinken und sich kennenlernen. Laut Becker ist zum neuen Schuljahr ein Flüchtlingskind an die Schule gekommen.

Nach Angaben von Schnapka bringt die Stadt in diesem Jahr 3,7 Millionen Euro für Flüchtlinge auf. Davon würden allerdings nur 1,1 Millionen Euro vom Land und dem Bund erstattet. "Es geht nicht an, dass die Kommunen die Hauptlast der Finanzierung tragen", so Schnapka. Zugleich lobte er das ehrenamtliche Engagement der Bornheimer für Flüchtlinge. Ohne deren Einsatz sei die Arbeit nicht zu bewältigen.

Nach Angaben von Hannah Kaufhold, die sich als Sozialarbeiterin der Caritas im Auftrag der Stadt um die Flüchtlinge in Bornheim kümmert, gebe es mittlerweile sechs ehrenamtliche Helferkreise im Stadtgebiet: in Merten, Waldorf, Sechtem und Walberberg sowie einen für die Rheinorte und einen für den Bereich Bornheim/Roisdorf/Brenig. In ihnen seien immerhin Hunderte Personen engagiert.

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