"Anfangsverdacht einer sexuellen Grenzverletzung" Erzbistum Köln beurlaubt Geistlichen aus dem Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg-Kreis · Das Erzbistum Köln hat am Dienstag einen Geistlichen, der im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis tätig ist, vorläufig vom Dienst beurlaubt. "Es besteht der Anfangsverdacht einer sexuellen Grenzverletzung durch den Geistlichen gegenüber Kindern", hieß es am Mittwoch in einer vom Erzbistum Köln verbreiteten Presseerklärung.

Der Geistliche bestreite die Vorwürfe. Die Vorfälle sollen sich im November und/oder Dezember des vergangenen Jahres in einem katholischen Kindergarten im Rhein-Sieg-Kreis zugetragen haben. Welcher Art die Grenzverletzungen gewesen sein sollen, darüber wollte Nele Harbeke, Pressesprecherin des Erzbistums, am Mittwoch keine Auskunft geben.

Harbeke sagte, die Vorfälle seien Anfang Januar aus dem Kreis der Eltern des Kindergartens an den Präventionsbeauftragten des Erzbistums Köln, Oliver Vogt, herangetragen worden. Sie seien zunächst geprüft worden, wobei auch der Beschuldigte selbst zu den Vorwürfen gehört worden sei.

Der Geistliche bestreite demnach ein strafbares Fehlverhalten seinerseits. Bei einem Elternabend in dem Kindergarten am Montagabend dieser Woche habe der Präventionsbeauftragte Vogt zu dem Fall Stellung genommen und die Eltern über die bevorstehende Beurlaubung informiert sowie Beratungsangebote organisiert.

Am Dienstag habe das Erzbistum dann die vorläufige Beurlaubung ausgesprochen und sowohl die Bonner Staatsanwaltschaft als auch die Bonner Polizei eingeschaltet. Fred Apostel, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Bonn, bestätigte am Mittwoch auf Anfrage des General-Anzeigers, dass die Information über den Sachverhalt eingegangen, aber noch nicht bearbeitet worden sei.

Deshalb könne er zu dem Fall auch noch nichts sagen. Auch die Pressestelle der Bonner Polizei wollte sich am Mittwoch zu dem Fall nicht äußern. "Der Seelsorger bleibt so lange beurlaubt, bis der Sachverhalt aufgeklärt ist", sagte Bistumssprecherin Harbeke. Jetzt seien Polizei und Staatsanwaltschaft am Zug. Voraussichtlich seien viele Gespräche notwendig.

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