Spargelsaison ist beendet Ernte vorzeitig beendet

RHEIN-SIEG-KREIS · Die Spargelsaison hat seit dem Johannistag offiziell ihr Ende genommen. Wurden im vergangenen Jahr die Stangen mancherorts noch über den 24. Juni hinaus gestochen, so haben in diesem Jahr die meisten Landwirte mit der Ernte ihres Gemüses früher aufgehört.

 Der Spargel ist schon geschossen. Für Landwirt Karlheinz Mandt aus Alfter war die Ernte bereits vor dem Johannistag beendet.

Der Spargel ist schon geschossen. Für Landwirt Karlheinz Mandt aus Alfter war die Ernte bereits vor dem Johannistag beendet.

Foto: Wolfgang Henry

Dazu gehören unter anderem Dorothee Krings vom gleichnamigen Spargelhof in Meckenheim sowie der Alfterer Spargelbauer Karlheinz Mandt. Und auch für Sabine und Claus Ritter vom Erdbeer- und Spargelbetrieb aus Bornheim war mit dem Stechen bereits Anfang der Woche Schluss.

Da in diesem Jahr wetterbedingt mit der Ernte 14 Tage bis drei Wochen früher begonnen worden war, zog sich, so Landwirtin Krings, "der Verkauf manchmal wie Kaugummi" hin.

"2013 fingen wir erst Anfang Mai mit der Ernte an. Sie war kürzer und intensiver. Die frühen und mittleren Sorten wurden zusammen geerntet", so die Meckenheimerin: "Dieses Jahr haben wir die frühen Sorten schon im März gestochen."

Trotz der langen Saison war die Nachfrage beim Verbraucher nicht größer als im vergangenen Jahr. Sieben bis neun Euro kostete das Kilo Spargel für die erste Klasse. "Da die Saison länger dauerte, war der Verkauf manchmal ein wenig schwankend", macht Krings deutlich.

Auch die Kosten für die Arbeitslöhne waren höher. "Ob man für sieben Wochen oder drei Monate Lohn bezahlt, das macht sich schon bemerkbar", resümierte Krings.

In den letzten Tagen habe die Nachfrage beim Verbraucherschon merklich nachgelassen, kann Claus Ritter nur unterstreichen. Er hat am Montag die letzten Stangen für einen Kunden gestochen.

Zehn Prozent geringer als im Vorjahr fiel bei ihm die Ernte aus. Und das trotz oder gerade wegen des milden Wetters. "Es gab im Winter keinen Bodenfrost. Dadurch fehlte dem Spargel von Dezember bis April die Feuchtigkeit". Wurden im April im Verhältnis zu 2013 mehr Stangen gestochen, so war dafür der Mai schlechter.

Im Gegensatz zu Ritter zeigte sich Karlheinz Mandt sehr zufrieden mit der diesjährigen Saison. "Von der Ernte bis zum Absatz lief die Saison für uns super." Allerdings, wegen der trockenen Monate zu Anfang des Jahres, waren die ersten geernteten Stangen zu dünn.

"Deshalb haben wir zu Beginn der Ernte die Felder dann zwei Mal komplett beregnet", so der Alfter Spargel- und Gemüsebauer. Seien die Stangen nämlich zu dünn, sei der Ertrag geringer.

Dies ist für ihn und für seine Kollegen auch einer der Gründe, nicht länger als bis zum Johannistag zu stechen. Denn der Spargel braucht genügend Zeit, um durchzuwachsen und einen grünen Busch zu bilden.

Vom Johannistag bis zum ersten Frost sind es mindestens 100 Tage. Diese benötigt der Spargel, um Kraft zu tanken für die kommende Ernte. Denn sonst wären die Stangen im nächsten Jahr zu dünn, weil dem Gemüse die Kraft fehlen würde.

Info

Genau ein halbes Jahr vor Heiligabend gedenken Christen am 24. Juni der Geburt Johannes' des Täufers. Das Datum wurde aus einer Angabe im Lukasevangelium vom Datum der Geburt Jesu her berechnet. Nicht nur aufgrund seiner Nähe zur Sommersonnenwende am 21. Juni hat der Tag für die Landwirtschaft eine große Bedeutung. So leitet sich etwa auch der Name "Johannisbeere" vom Johannistag ab, da um ihn herum die ersten Früchte reif sind. Außerdem endet dann die Spargelernte. meu

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