Katholikenrat Rhein-Sieg-Kreis Die Jugendarbeit im Fokus
SIEGBURG · Der Kreiskatholikenrat Rhein-Sieg (KKR) hat die Jugendarbeit bei seinem diesjährigen Jahresempfang im Stadtmuseum in den Mittelpunkt gestellt.
Die Veranstaltung am Dienstagabend begann mit einer heiligen Messe in der Herz-Jesu-Kapelle am Krankenhaus Helios Klinik, die von Jugendlichen aus verschiedenen katholischen Jugendzentren in Siegburg gemeinsam mit der Katholischen Jugendagentur (KJA) gestaltet wurde.
Kreisdechant Axel Werner ermunterte in seiner Predigt die Jugend, das Leben an Jesus auszurichten, "weil es Sinn macht". An die Erwachsenen gerichtet sagte er: "Ein Wort des legendären Opernregisseurs August Everding lautet: Wer der Jugend immer nur hinterherlaufen muss, wird sie immer nur von hinten sehen können." Damit ging er auf die Herausforderungen der Jugendarbeit ein, um Kinder und Jugendliche bei der "Entwicklung von Lebensperspektiven" zu begleiten. Nach Angaben des KKR engagiert sich die katholische Kirche "überdurchschnittlich in der Jugendpastoral (kirchliche Jugend- und Jugendsozialarbeit, Anm. d. Red.) und setzt dabei vor allem auf die Partizipation junger Menschen".
Im Forum des Museums standen den Gästen Vertreter der KJA sowie "FSJler" (Freiwilliges Soziales Jahr) der Jugendzentren für Diskussionen und Fragen zur Verfügung. Vorher nahmen die KJA-Fachbereichsleiter Rüdiger Sweere und Kathrin Friedrich die Gäste mit einer Präsentation auf eine Rundreise des zukünftigen Kreisjugendseelsorgers, dessen Stelle aktuell vakant ist. So sollten die Besucher die "jugendliche Lebenswirklichkeit" im Kreisdekanat kennenlernen und sich Gedanken machen, wo Kirche Hilfestellung leisten kann.
Durch eine "magische Brille" konnten die Zuhörer im Museum in die Köpfe der Kinder und Jugendlichen vor Ort schauen, ihre Probleme und Wünsche erfahren. Die virtuelle Bustour führte von Much über Niedermühlen, Meckenheim und Heimerzheim nach Troisdorf und abschließend nach Siegburg.
Ein Problem sei laut der Präsentation unter anderem die schlechte ÖPNV-Situation in einigen Gemeinden, wodurch Kinder und Jugendliche an ihre Wohnorte gebunden seien. Wie dort sinnvolle Jugendarbeit aussehen könne, war eine der Fragen, die die Präsentation aufwarf.
Werner betonte, dass die katholische Kirche bei Jugend- und Sozialarbeit immer auch "Andersgläubige" einbeziehe und somit "die ganze Gesellschaft davon profitiert". Als vorbildlich nannte er etwa die erfolgreiche Arbeit des Siegburger "JuZe" Deichhaus.