Reaktion auf Ausstieg aus Verbund Bedauern über Absage ans Troisdorfer Tierheim

SWISTTAL · Die Kommune Swisttal bringt Fund- und Gefahrentiere in Zukunft nicht mehr im Troisdorfer Tierheim unter, sondern lässt sie vom Tierschutzverein Mechernich oder vom Hundeverein Odendorf abholen. Damit reagieren die Swisttaler auf einen kürzlich geschlossenen Vertrag zwischen den Kommunen und dem Trägerverein des Tierheims.

Nun äußerte sich der Alfterer CDU-Politiker und Mitglied des Kreistags, Oliver Krauß, zu diesem Beschluss der Fraktionen im Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss: "Angesichts der finanziell angespannten Situation der Kommunen ist leider nachvollziehbar, dass die Gemeinde Swisttal sich für den Ausstieg aus der Solidargemeinschaft entschieden hat." Dem Vertrag zufolge wären für die Kommune die jährlichen Kosten für die Abholung und Unterbringung von Fund- und Gefahrtieren von 8000 Euro auf 11.900 Euro gestiegen (der GA berichtete).

Allerdings verweist Krauß auch auf die jahrelang gleichgebliebenen Zuschusszahlungen. So seien in der Vergangenheit die realen Kostensteigerungen etwa für Futter und Personal nicht berücksichtigt worden. Seit Jahren habe der Betrag, den die Kommunen für Aufnahme, Unterbringung und Versorgung der Tiere beisteuerten, bei 300 000 Euro gelegen. Mit diesem Dienst habe der Tierschutzverein auch Verpflichtungen der Kommunen übernommen, "ohne dafür die Kosten ausreichend erstattet zu bekommen".

Die Zusammenarbeit mit Tierschutzvereinen ohne eigenes Tierheim sei kritisch zu betrachten: "Ein eigenes Heim macht zwar einen Großteil der Kosten aus, ist aber auch kaum zu ersetzen. Gerade in Notsituationen gilt es, auf einen Schlag viele Tiere beispielsweise aus unsachgemäßer Haltung unterzubringen. Eine schnelle Versorgung ist dann nur in den Heimen sichergestellt."

Laut einer Bilanz machen Katzen mit 91 Prozent den größten Anteil bei den Fundtieren aus. Deshalb möchte die Gemeinde die Halter von Samtpfoten dazu verpflichten, ihre Tiere chippen zu lassen. So könnten die Katzen leicht ihren Besitzern zurückgegeben werden, ohne, dass sie im Tierheim einen Zwischenstopp einlegen müssen.

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