Verein aus Hennef Ausstellung über Westerwälder Fachwerk im Kreishaus

RHEIN-SIEG-KREIS · Der Verein möchte das alte Gebäude dokumentieren, porträtieren sowie restaurieren und als kulturelles Erbe bewahren

 Modell und Original: Hans-Georg Holzhauer (l.), Vorsitzender des Vereins "Westerwälder Fachwerk", zeigt Ex-Landrat Frithjof Kühn eine Nachbildung des Hennefer Dreigiebelhauses. Rechts ist das echte Haus an der Frankfurter Straße zu sehen.

Modell und Original: Hans-Georg Holzhauer (l.), Vorsitzender des Vereins "Westerwälder Fachwerk", zeigt Ex-Landrat Frithjof Kühn eine Nachbildung des Hennefer Dreigiebelhauses. Rechts ist das echte Haus an der Frankfurter Straße zu sehen.

Foto: Holger Arndt

Der Verein "Westerwälder Fachwerk" aus Hennef präsentiert zurzeit im Foyer des Siegburger Kreishauses Abbildungen von Fachwerkhäusern aus dem "unteren" Westerwald sowie entlang der Sieg von Königswinter bis Siegburg. Gezeigt werden alte Fachwerkbauten auf Acryl- und Aquarellbildern, Kupferstichen, Federzeichnungen und auf Werken aus Pastellkreide, darüber hinaus auf rund 60 Fotos.

Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die historischen Denkmäler zu dokumentieren, aber auch in künstlerischen Darstellungen sowie Fotos festzuhalten. Landrat Sebastian Schuster würdigte bei der Ausstellungseröffnung die "Bewahrung von Kulturgütern" durch den Verein mit seinem Vorsitzenden Hans-Georg Holzhauer als beispielhafte "Traditionspflege" und Vermittlung von "Heimatgefühl".

Der Verein nutzt die Wanderausstellung, die schon in Hennef, Königswinter, Hamm (Sieg) und Bad Honnef zu sehen war, aber auch dazu, um darauf hinzuweisen, dass immer mehr Gebäude verfallen und vom Abriss bedroht sind. Beispielsweise das "Frankfurter Haus" in Hennef-Uckerath, das einzige frei stehende dreigeschossige Fachwerkgebäude im unteren Westerwald, das die Untere Denkmalbehörde der Stadt Hennef laut Holzhauer als "Sicherungsmaßnahme" für 76.000 Euro komplett mit Brettern vernagelt und so "zur größten Kartoffelkiste im Westerwald gemacht hat".

Zur Rettung solcher "Zeitzeugen" wurde die Aktion "Alte Häuser für junge Leute" ins Leben gerufen. Mehr als 200 leer stehende Fachwerkhäuser will man wieder bewohnbar machen und somit erhalten. "Unsere Kulturgüter, mit denen wir groß geworden sind, drohen sonst zu verschwinden", so der Vereinsvorsitzende Holzhauer, der unermüdlich unterwegs ist, um alte Schätze zu entdecken und - zumindest fotografisch - für die Nachwelt zu erhalten.

In den vergangenen fünf Jahren sind im Kreis Altenkirchen, im Kreis Neuwied und im Rhein-Sieg-Kreis über 6000 Aufnahmen von Fachwerkgebäuden entstanden, von denen Holzhauer weitere rund 35.000 im restlichen Westerwald vermutet. Noch einmal 845 Häuser in Königswinter, Bergheim, Sieglar, Troisdorf, Sankt Augustin und Siegburg wurden zwischen April und Juni dieses Jahres auf etwa 4500 Fotos und 45 Lageplänen festgehalten.

Die Ausstellung "Westerwälder Fachwerk" ist noch bis zum 28. August im Foyer des Siegburger Kreishauses, Kaiser-Wilhelm-Platz 1, zu sehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort