Parkstreit in Merten Ärger an der Mertener Kirchstraße

BORNHEIM-MERTEN · Antrag der UWG/Forum, der sich gegen Dauerparker richtet, ruft Bürgerinitiative auf den Plan.

 Klaus G. Friedrich Eisemuth ist Sprecher der Bürgerinitiative, die sich gegen eine Parkzeitbegrenzung von einer Stunde für die Parkflächen gegenüber des neuen katholischen Kindergartens wehrt.

Klaus G. Friedrich Eisemuth ist Sprecher der Bürgerinitiative, die sich gegen eine Parkzeitbegrenzung von einer Stunde für die Parkflächen gegenüber des neuen katholischen Kindergartens wehrt.

Foto: Wolfgang Henry

Die Problematik der Parkplatzsituation an der Mertener Kirchstraße erschließt sich Außenstehenden nicht auf den ersten Blick. 19 Parkplätze stehen Anwohnern, Gewerbetreibenden und den Besuchern der katholischen Kindertagesstätte Sankt Martin zur Verfügung. Dennoch kommt es zu den Bring- und Abholzeiten der Kita immer wieder zu unübersichtlichen und gefährlichen Situationen.

Aus diesem Grund hatte die UWG/Forum im Stadtentwicklungssausschuss vom 1. Oktober beantragt, eine Parkzeitbegrenzung von einer Stunde für die Parkflächen gegenüber dem neuen katholischen Kindergarten zwischen Klosterstraße und der Einmündung der Josephine-von- Boeselager-Straße prüfen zu lassen.

"Da die gesamte Parkfläche offensichtlich von Dauerparkern aus den umliegenden Gewerbebetrieben und Einrichtungen genutzt wird, kommt es zu den Bring- und Abholzeiten der Kindergartenkinder zum Verkehrschaos", heißt es in der Antragsbegründung. Dieser Vorstoß hatte Anfang Oktober eine Bürgerinitiative auf den Plan gerufen, die sich per Petition gegen das Vorhaben zur Wehr setzte.

15 Anwohner haben diese Petition nach Aussage des Sprechers der Initiative, Klaus G. Friedrich Eisemuth, unterschrieben. "Die Ursache des Problems sind die Eltern, die sich in keiner Weise an die Straßenverkehrsordnung halten", sagt der 53-jährige Diplomelektrotechniker, dessen Sohn Oskar einen Computerfachhandel an der Kirchstraße betreibt. Die Parkzeitbegrenzung würde nicht zu einer Verringerung des Gefahrenpotenzials, wohl aber zu einer Schädigung der Gewerbetreibenden führen. "Und wie soll eine Parkzeitbegrenzung bei länger dauernden Kindergartenfesten, Arztterminen oder kirchlichen Veranstaltungen eingehalten werden?", fragt er sich.

Winfried Helmes vom Kirchenvorstand der katholischen Pfarrgemeinde mahnt mit Blick auf die beiden Autos der Familie Eisemuth, die zwei Parkplätze an der Kirchstraße dauerhaft belegen, Einzelinteressen keinen Vorrang vor dem Gemeinwohl einzuräumen. Ortsvorsteher Hans Gerd Feldenkirchen, der den Antrag auf Kurzzeitparkplätze eingereicht hatte, ist zuversichtlich, dass zeitnah eine zufriedenstellende Lösung für beide Seiten umgesetzt werden kann. Das straßenverkehrsrechtliche Anhörungsverfahren habe bereits stattgefunden.

Als dessen Ergebnis sollen gegenüber dem Kindergarten fünf Parkplätze mit einer Zeitbegrenzung von zwei Stunden eingerichtet werden. Feldenkirchen hofft, dass das Thema in der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses besprochen wird. Laut Stadt bedarf die Anordnung der Straßenverkehrsbehörde aber keiner weiteren Zustimmung durch den Ausschuss.

Zufrieden ist der Sprecher der Bürgerinitiative mit dieser Lösung nicht: Er plädiert für die Einrichtung dreier Parklätze mit einer Parkdauer von 15 Minuten direkt vor dem Kindergarten. Mit zwei weiteren parkzeitbegrenzten Plätzen auf der gegenüberliegenden Straßenseite könnte er leben. "So hätten die Eltern des Kindergartens fünf Parkplätze zur Verfügung." Verärgert zeigt sich Eisemuth über den mangelnden Informationsfluss. "Es wird etwas entschieden, aber man spricht nicht mit uns. Bürgerbeteiligung und Bürgernähe sieht anders aus."

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