22. Auflage der Traditionsveranstaltung Schwimmer stürzen sich in den Rhein

UNKEL · Vor einem Jahr hätte der extrem hohe Pegelstand des Rheins beinahe das traditionelle Rheinschwimmen des Kanu-Clubs Unkel von der Erpeler Nato-Rampe an den Brückentürmen bis zum Strandgelände am Bootshaus verhindert. Das ist eine Strecke von immerhin drei Kilometern.

 Mehr als 760 Schwimmer aller Altersklassen nahmen am Sonntag am Rheinschwimmen des Kanu-Clubs Unkel teil. FOTOS: FRANK HOMANN

Mehr als 760 Schwimmer aller Altersklassen nahmen am Sonntag am Rheinschwimmen des Kanu-Clubs Unkel teil. FOTOS: FRANK HOMANN

Foto: Frank Homann

Ganz andere Vorzeichen gab es am Sonntag bei der inzwischen 22. Auflage der Traditionsveranstaltung. Selbst der am frühen Morgen einsetzende Regen änderte nichts daran, dass der Fluss so wenig Wasser führte wie schon seit langem nicht mehr zu dieser Jahreszeit.

"Niedriger war der Rhein zuletzt vor zwölf Jahren. Wie im Jahr 2003 haben wir auch dieses Mal wieder jede Menge Kies am Ende der Rampe angeschüttet, damit die Leute nicht in den großen Steinen hängenbleiben", berichtete Pressewart Alfons Keuter am frühen Sonntagmittag.

Da hatten längst zahlreiche Rheinschwimmer unter dem großen Zeltdach Schutz vor dem anhaltenden Nieselregen gesucht. Dicht gedrängt trotzten sie so den wenig sommerlichen Temperaturen, ehe es zum Schwimmen in das gar nicht so kühle Rheinwasser ging.

"Trotz der mageren 16 Grad Lufttemperatur und des Regens sind die Teilnehmerzahlen nach den 523 Online-Anmeldungen auf jetzt weit mehr als 760 Rheinschwimmer angestiegen", freute sich Keuter. Bevor der Startschuss fiel, wies Robert Wollscheid vom Kanu-Club die Teilnehmer genau ein.

Wegen des Niedrigwassers warnte er nicht nur eindringlich vor Kopfsprüngen in den 24 Grad warmen Rhein (Stand Sonntag, 15 Uhr). "An der Heisterer Platte drückte die Strömung in die Flussmitte. Haltet euch extrem rechts, damit ihr nicht in die Schifffahrtslinie geratet, und achtet auf euren Nebenmann", gab Wollscheid den Rheinschwimmern beider Staffeln mit auf den Weg. Denn wegen der großen Zahl der Teilnehmer wurde in zwei Etappen gestartet.

Die Schwimmer machten sich dann, eskortiert von zahlreichen Kanuten sowie Booten der Erpeler und Unkeler Feuerwehr, auf den Weg Richtung Clubhaus. Dort angekommen, standen nach der obligatorischen "Schluckimpfung" und einer Dusche die Ehrungen auf dem Programm.

So zeichnete Sport- und Wanderwartin Elke Kranz den Mehlemer Klaus Marx für sein 20. Rheinschwimmen mit einer Ehrenurkunde aus. Ältester Teilnehmer war Ludwig Rückert mit 85 Jahren, den Preis für die älteste Teilnehmerin teilten sich Christa Berluteit, Ortrud Weber und Regina Weichsel, die alle beachtliche 76 Jahre alt sind.

Mit 26 Rheinschwimmern stellte der Oberkasseler Wassersportverein wie im Vorjahr die stärkste Gruppe. Am weitesten "angereist" waren vier syrische Flüchtlinge, die vorerst in Bruchhausen eine neue Heimat gefunden haben und sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollten.

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