Zirkuskunststücke Schwerelos in der Manege

RHEINBREITBACH · "Herrrrrreinspaziert!" Für die Mädchen und Jungen der Gebrüder-Grimm-Grundschule ging ein Traum in Erfüllung: einmal in der Manege stehen - als Clown, Zauberer, Akrobat, Feuerschlucker, Seiltänzer oder Trapezkünstler.

Drei Tage übten sie mit den Zirkusleuten vom "Zirkus Lollipop", und dann verzauberten die 190 Kinder in drei Aufführungen ihr Publikum. Einfach märchenhaft.

Manche Eltern mochten es kaum glauben, was Tochter oder Sohn da im Rampenlicht leistete. Im Park der Oberen Burg hatte Zirkusdirektor Patrick Brumbach sein Zelt aufgebaut, in dem Platz für 400 Zuschauer ist. Dort tauchten die Schüler und ihr Publikum ins "Land der Phantasie" ab.

Da kamen zum Beispiel acht Zauberer in schwarzen Umhängen in die Manege und sorgten für staunende Besucher. Hannes kletterte in eine Kiste, Deckel drauf. Die anderen stachen Degen von allen Seiten und in allen Höhen durch. Und dennoch: Abrakadabra, Hannes kletterte unversehrt aus der Kiste heraus. Riesenbeifall für diese Nummer. Wie sie geht? Wurde natürlich nicht verraten. Das ist Zauberer-Geheimnis.

Yannick schwebte sogar in der Manege. Luna blätterte durch ein Buch, das erst weiße Blätter, dann plötzlich bunt bemalte hatte. Bei soviel Zauberei schaute auch Diakon Winfried Reers genau hin. Der "Zaubernde Diakon" aus Rheinbreitbach besuchte nämlich auch eine Aufführung und verfolgte gespannt die Schau seiner kleinen Kollegen.

Hula-Hoop-Mädchen schwenkten die Hüften. Andere Artisten bauten komplizierte Pyramiden, standen auf Händen oder schlugen Brücken. Herrlich auch die Clown-Truppe, die eine lustige Disco-Show aufführte und trotz Verbot immer wieder die Musik laut aufdrehte und tanzte. "Musik machen ist verboten", sagte der Zirkus-Chef. "Ach, Sie frieren an den Pfoten!", antwortete ein Clown, und die Kinder tanzten wacker weiter. An ihrer Seite ein Bub von drei Jahren: Beppo, das Zirkuskind, das eifrig mit durch die Manege wirbelte.

Die Erst- bis Viertklässler gingen über Glasscherben, tanzten übers Seil, schluckten Feuer oder hingen in vier Metern Höhe am Trapez. Fünf Zirkus-Mitarbeiter hatten mit den Kindern die Nummern einstudiert. "Das dient dem Zusammenhalt. Kinder überwinden Ängste und testen ihre Grenzen aus", so der Zirkusdirektor. Seit 19 Jahren ist "Lollipop" unterwegs, um solche Zirkusprojekte in Schulen durchzuführen. Zum ersten Mal gastierte das Unternehmen in Rheinbreitbach.

Bereits vor zweieinhalb Jahren hatte sich die Gebrüder-Grimm-Schule angemeldet. Aber die Warteliste ist lang. Finanziert wurde das Gastspiel durch den Förderverein der Schule, durch Einnahmen bei einem Sponsorenlauf und mit Unterstützung des Kulturbüros von Rheinland-Pfalz. Schulleiterin Patricia Schon-Ohnesorge: "Ich bin begeistert. Die Zirkuswoche werden wir künftig regelmäßig durchführen."

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