Windpark im Rheinbreutbach SPD spricht sich für einen Ausstieg aus

Rheinbreitbach · Zweifel daran, ob die Errichtung eines Windparkes am Asberg noch Sinn macht, äußert der SPD-Ortsverein Rheinbreitbach. Zwar spreche man sich "ausdrücklich für die Ablösung fossiler oder nuklearer Brennstoffe durch alternative Formen der Energiegewinnung" aus, weshalb das Projekt "Windkraftanlagen (WEA) in der Verbandsgemeinde Unkel" mitgetragen worden sei.

Angesichts der Entwicklung aber spreche sich der Ortsverein für einen Ausstieg aus dem Vorhaben aus, wenn es nicht innerhalb der Dreijahresfrist seit Vertragsunterzeichnung, also bis Ende Februar 2016, realisiert werden könne.

Die SPD-Mitglieder im Orts- wie im Verbandsgemeinderat hätten allen Beschlüssen zugestimmt und den Vertrag der Ortsgemeinde mit der Energieversorgung Mittelrhein gebilligt. Der solidarische Ansatz der Umsetzung des Projekts in den vier Gemeinden sei aber "leider schon in einem Frühstadium durch Eigenmächtigkeit der OG Erpel verloren gegangen".

Bedenken nicht entkräftet

Die zur Prüfung der Tauglichkeit von Flächen bestellten Gutachten hätten zudem den Einwand von Kritikern bestätigt, dass das angedachte Gelände ein überaus sensibler Bereich mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten sei. Statt der ursprünglich 18 oder sogar mehr angedachten Anlagen könnten nur noch drei bis fünf rund um den Asberg errichtet werden - mit Schwerpunkt auf Flächen Rheinbreitbachs, noch dazu in großer Nähe zu bewohnten Gebieten auf der Breiten Heide. Auch sonst seien Zweifel an der Umweltverträglichkeit nicht beseitigt worden, sondern eher gewachsen.

Nicht zuletzt drohe das Vorhaben an Rechtsstreitigkeiten mit benachbarten Gemeinden und mit dem Rhein-Sieg-Kreis zu scheitern. Auch ein Protest der EU-Kommission werde "mit Sicherheit kommen", da das Rest-Gebiet "ausgerechnet zwischen zwei FFH-Gebieten" liege. Ungeachtet all dessen solle die Planung, die Überarbeitung des Flächennutzungsplans, fortgesetzt werden.

Grundsätzliche Zweifel an der "Windkraft-Bevorzugung gegenüber allen anderen Ansätzen der Energiewende" machten am Samstag mehr als 30 Bürgerinitiativen (BI) aus Rheinland-Pfalz deutlich - und zwar aus der Luft, mit Flugzeug und Banner. Ziel sei es, ein Zeichen zu setzen, dass die "vorgegaukelte Energiewende auf diese Art und Weise niemals den Ausstieg aus konventioneller Energie schafft", so die BI Romantischer Rhein gestern. Über Unkel flog der Pilot auf Veranlassung der BI Romantischer Rhein über dem Windpark-Plangebiet.

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