Geplanter Windpark auf dem Asberg Naturschützer und Bürgerinitiativen laufen Sturm

Unkel · Der Gegenwind für den von der Verbandsgemeinde Unkel geplanten Windpark auf dem Asberg kommt mittlerweile von allen Seiten. Der Rhein-Sieg-Kreis, allen voran Landrat Frithjof Kühn, sowie diverse Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen sparen nicht mit Kritik.

Die Hauptvorwürfe, die sich hauptsächlich an VG-Bürgermeister Karsten Fehr richten, zielen dabei neben der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes auf Aspekte des Naturschutzes, insbesondere bezogen auf das FFH-Gebiet, das mitten in der Planungszone für den Windpark liegt.

Nun haben sich auch der Naturschutzbund (NABU) Rheinland-Pfalz und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu Wort gemeldet. In einer gemeinsamen Mitteilung bezeichnen sie den geplanten Windpark als "unzulässig" und weisen darauf hin, das dieser in einem verbindlichen Gutachten der staatlichen Vogelschutzwarte und vom rheinland-pfälzischen Landesamt für Umwelt in einem Gebiet geplant ist, das als Ausschlussgebiet für Windenergie deklariert ist.

Die Umweltverbände meinen damit konkret das erwähnte FFH-Gebiet. Besonders kritisch sieht der NABU die Vermischung seines Projekts "Gelbbauchunke" im FFH-Gebiet und der Planung der Windanlagen. "Das eine hat mit dem anderen aber nichts zu tun", sagt Olaf Strub vom NABU.

Der Naturschutzbund führt derzeit im FFH-Gebiet Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Gelbbauchunke durch und wirft den Windkraft-Befürwortern in Unkel vor, dieses Projekt wiederholt mit der Windkraft in Verbindung zu bringen. Dabei seien diese Maßnahmen durch Geld für den Naturschutz gesichert und nicht von Ausgleichszahlungen aus Mitteln des Windkraftprojekts, wie in Mitteilungen suggeriert würde.

Auch die Bürgerinitiative Breite Heide stimmt ein in den Chor der Windkraftgegner. Sie sieht das Sonnenplateau Breite Heide, ein Ausläuferhügel des Siebengebirges, durch den in der Nähe geplanten Windpark in Gefahr: als idyllischen Rückzugsort und als attraktives Tourismusgebiet.

Der Rheinsteig und seine Zuwegungen queren unmittelbar den Ortsteil Rheinbreitbach. Hier sieht die Bürgerinitiative die Gefahr, dass langfristig angelegte Investitionen in den Tourismus durch einen Windpark zunichte gemacht werden. Alle Windkraftgegner bemängeln die Gutachten, die die Verbandsgemeinde Unkel als Grundlage für ihren Plan verwendet: Es gebe fachliche und methodischen Mängel, einige Aspekte würden gar nicht beachtet.

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