Naturschutzbund am Asberg Laichplätze für die Gelbbauchunke

UNKEL · Der Verein Hinterheide um seinen Vorsitzenden Roland Kohler hat mit dem Naturschutzbund (NABU) am Asberg einen Kooperationsvertrag zum Schutz der Gelbbauchunke abgeschlossen. In diesem sichert der Verein Sybille Hennemann, der regionalen Leiterin des NABU-Projekts "Stärkung und Vernetzung von Gelbbauchunken-Vorkommen", zu, den Naturschutzbund bei der Kontrolle der Laichgewässer und bei der Geländepflege rund um den Asberg zu unterstützen.

 Treffpunkt Asberg: Der Gelbbauchunke auf die Sprünge helfen wollen mit ihrer Koopeation (von links): Eberhard Remers, Sybille Hennemann, Roland Kohler, Thekla Hark-Oberritter, Claudia Berg und Christine Remers.

Treffpunkt Asberg: Der Gelbbauchunke auf die Sprünge helfen wollen mit ihrer Koopeation (von links): Eberhard Remers, Sybille Hennemann, Roland Kohler, Thekla Hark-Oberritter, Claudia Berg und Christine Remers.

Foto: Homann

"Wir sind ein relativ kleiner Verein, der 2002/03 aus der Bürgerinitiative gegen die Gewerbegebiete der Verbandsgemeinde Unkel an der L 253 hervorgegangen ist, um das Gebiet der Hinterheide als Naturschutzgebiet sowie als Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen zu erhalten", so Kohler. Zu diesem Naherholungsgebiet im Naturpark Rhein-Westerwald gehöre auch der Asberg, in dessen Umgebung die Mitglieder des Vereins zur Gründungszeit die Gelbbauchunke entdeckte hätten.

"Vor zwei Wochen habe ich dort auch noch ihren dumpf-leisen, aber weittragenden Ruf gehört", bestätigte Hennemann die Existenz des kleinen Froschlurchs mit der charakteristisch gelb-schwarz gefleckten Unterseite am Asberg. Bei kalt-nassen Wetter habe man leider keine Chance, ein Exemplar dieser am stärksten gefährdeten Amphibienart zu entdecken. Die Gelbbauchunken blieben unter Reisig oder in Gesteinsspalten versteckt, bis sie von sonniger Wärme wieder hervorgelockt würden, so die Fachfrau.

Durch die Begradigung von Flüssen und Bächen hat die Gelbbauchunke ihren natürlichen Lebensraum, die besonnten Auenbereiche, mehr und mehr verloren, so dass sie in andere Lebensräume ausweichen musste. Ersatz fand sie etwa in Steinbrüchen, die durch menschliche Aktivitäten nicht verkrauteten und zuwucherten. Außerdem schufen Fahrspuren ständig neue Wasserstellen, in denen die Unken laichen und in denen sich ihre Kaulquappen entwickeln konnten.

"Seit der Stilllegung des Steinbruchs am Asberg nahm dort die Verbuschung stetig zu und auch die für die Gelbbauchunke notwendigen Wasserflächen verschwanden", so Hennemann. Diese Entwicklung hatte zur Folge, dass der Bestand der Gelbbauchunke am Asberg kurz vor dem Erlöschen stand. Deshalb habe der NABU in Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises dort im Frühjahr Rohböden geschaffen und Kleinstgewässer angelegt, in denen die Gelbbauchunke ablaichen kann.

"Jetzt werden die Tiere aber wieder akut bedroht durch die Windkraftpläne der Verbandsgemeinde", so Kohler. Sein Verein wolle mit dem Kooperationsvertrag ein Zeichen setzen und verdeutlichen, dass Bürger durchaus in der Lage sind, sich selber um ihren unmittelbaren Lebensraum zu kümmern. Vehement widersprach er dem Argument, dass mit den Ausgleichsmaßnahmen für den geplanten Windpark Mittel zum Erhalt der Gelbbauchunke eingesetzt werden können. "Unternehmungen sind mit Ablasszahlungen hier im Flora-Fauna-Habitat-Gebiet fehl am Platze", so die Hinterheide-Naturschützer.

Über deren Engagement für die kleinen Amphibien zeigte sich Hennemann hocherfreut. "Wir können jede tatkräftige Unterstützung aus der Bevölkerung gebrauchen, um so die Restbestände hier am Asberg zu sichern und die Population bis hin zur Vernetzung mit anderen Biotopen weiter auszubauen", so die Projektleiterin des NABU.

Stärkung und Vernetzung

Das bundesweite Projekt "Stärkung und Vernetzung von Gelbbauchunken-Vorkommen" wird sechs Jahre lang vom Bundesumweltministerium gefördert sowie von den Ländern NRW, Niedersachsen und Baden-Würtemberg finanziell unterstützt. Die durch die Kooperation zugesicherten Aktivitäten des Vereins "Hinterheide" erfolgen grundsätzlich in Abstimmung mit dem NABU Rheinland-Pfalz.

Durch Einbeziehung der Bruchhausener Heide wie der Rheinbreitbacher Breiten Heide will sich der Verein zur "Interheide" erweitern. So sollen mehr Menschen einbezogen werden, die sich für den Naturschutz begeistern und sich der Landschaftspflege widmen wollen. Ansprechpartner ist Kohler, Rufnummer 02645/2693.

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