Ebola-Verdacht Kein Fall in Erpel

ERPEL · Der Erpeler Bürgermeisterin Cilly Adenauer ist das völlig unverständlich: Der Bericht über eine Familie aus dem Ort, die ihre Pflegetochter aus Liberia regelmäßig nach Deutschland holt, so auch in diesem Oktober.

Tenor: Die Erpeler habe der Verdacht auf eine Ebola-Infizierte in Angst und Schrecken versetzt; eine Einschätzung, die Adenauer nicht teilt. Untersuchungen haben nun ergeben, dass die junge Frau nicht infiziert ist mit dem gefährlichen Virus Ebola. "Aber woher sollten wir das wissen?", fragt Cilly Adenauer.

Die Bürgermeisterin schildert die Ereignisse folgendermaßen: Der Familienvater, ein Arzt, habe drei Kinder, die einen Erpeler Kindergarten besuchen. Adenauer war durch einen Bekannten des Mannes zu Ohren gekommen, dass die Besucherin aus dem Krisengebiet stammt.

Der Bekannte machte sich deshalb Sorgen und vertraute sich der Bürgermeisterin an. Daraufhin habe sie gleich den Kontakt zur Kindergartenleitung gesucht, die eine Entscheidung fällte: Die Kinder, die ja in ständigem Kontakt zur Pflegetochter stehen, dürften nicht in den Kindergarten, bis eine Infektion mit dem Virus ausgeschlossen werden könne. Gleichzeitig habe man das Gesundheitsamt in der Kreisverwaltung verständigt.

"Man hat uns dort in unserer Entscheidung bestärkt", sagte Cilly Adenauer und habe regelmäßige Kontrollen der Pflegetochter angefordert. Dass nun bei Spiegel Online ausgerechnet davon die Rede sei, ganz Erpel habe Angst gehabt, treffe nicht zu: "Wir haben keinerlei Informationen an die Eltern weitergegeben, weil wir eine Panik verhindern wollten." Sie würde jederzeit wieder so handeln.

Der Familienvater selber wollte nicht mit dem General-Anzeiger über den Fall sprechen. Das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung war am Abend für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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