Prunksitzung in der Sporthalle In Unkel funkeln die närrischen Sterne

UNKEL · Mit Trumm un Trööt fiere de Unkeler sich niemals mööd - so lautet das Motto von Prinzessin Lena I. (Pasternak). Auch ohne diese Instrumente war ihr jeckes Volk bei der Prunksitzung am Samstagabend - passend zum Austragungsort, der städtischen Sporthalle - stets in Bewegung und fit wie ein Turnschuh.

 Eine Augenweide: Die Unkeler Sterne leuchten mit der Dekoration um die Wette und zeigen einen perfekten Tanz.

Eine Augenweide: Die Unkeler Sterne leuchten mit der Dekoration um die Wette und zeigen einen perfekten Tanz.

Foto: Frank Homann

Die Präsidenten, Markus Winkelbach und Manfred Himmelbach, heizten der Narrenschar gleich zu Anfang mächtig ein. Musikalisch angeführt vom Bläserkorps, waren die beiden mit dem Elferrat, den "Mini-Sternchen", den "Sternchen" und den Majoretten ins Unkeler Gürzenich eingezogen.

Dann präsentierten sie die 16-jährige Herrscherin als "strahlende Visitenkarte der KG". Begleitet wurde Lena I. von den Paginnen Marina Weinberg und Berenike Müller. Dem Trio zu Ehren tanzten zunächst die "Mini-Sternchen" als "Mädcher vum Rhing". Dann zeigten acht Marionetten, darunter vier Ex-Prinzessinnen, ihren Gardetanz.

Als verführerische Haremsdamen stopften die "Herzblättchen" mit ihrem Tanz aus "1000 und einer Nacht" gekonnt eine Lücke im Programm. Dann folgten die "Pittermännche": Mit kölschem Humor und viel Wortwitz sowie teils auch deftigen Beiträgen zog das Trio die Jecken in seinen Bann.

Für Liedtexte wie "Mein Vater war ein andrer Mann", vor allem aber Frotzeleien über Kellner und Sitzungsgäste gab es die erste Rakete des Abends. Ausnahmsweise ohne ihre wirbelnden Batons kamen dann die Sternchen beim Showtanz zum Bee-Gees-Hit "Staying alive" und zu "Girls, girls, girls" aus.

Dann erweckten sie die legendäre "Mama Loo" von den Les Humphries Singers zu neuem Leben. Mitleid erregte der arme "Friedhelm Knüngel", dessen Gang zum Standesamt mit "Trautchen Schnibbel" eher an Freiheitsberaubung als an eine Trauung erinnerte, wie die Heisterer Möhnen im Sketch verdeutlichten.

In die 70-er Jahre ging es mit den "Flying Dancers". Ein Abba-Potpourri diente ihnen als Grundlage für ihren schwungvollen Beitrag. Entsprechend aufgeladen war die Stimmung, als mit dem Siebengebirgs-Dreigestirn majestätischer Glanz einzog. Bis an die südlichste Grenze ihres Herrschaftsgebietes waren Prinz Michael I., Jungfrau Alfredia und Bauer Frank vom Spielmannszug des TV Eiche und der Tanzgarde der Ziepches Jecke begleitet worden.

Präsident Winkelbach verzichtete auf seinen Orden zugunsten von Sternchen-Trainerin Michaela Rosen. Die war schon in ihr Hexenkostüm geschlüpft, sollte sie doch nach der Pause mit ihren Majoretten die Sporthalle in einer vorgezogenen Walpurgisnacht in einen Hexenkessel verwandeln. Und in dem gab es jecken Frohsinn bis lange nach Mitternacht.

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