Erpeler Grundschule Freiwilligen-Team entfernt marode Deckenplatten

ERPEL · Die Schüler der Johannes-Grundschule in Erpel werden nicht schlecht staunen, wenn sie nach den Herbstferien in Rheinland-Pfalz wieder in die Schule kommen.

Anstatt wie bisher auf helle Decken blicken sie am Montag in ihren Klassenräumen und auf den meisten Fluren durch dunkle Stahlstreben hindurch auf dunkelgraue Flächen. Der Grund: Alle Rigipsplatten der ehemals abgehängten Decken sind in einer "Nacht- und Nebelaktion" entfernt worden.

"Zu dieser Maßnahme haben wir uns kurzfristig entschließen müssen, nachdem uns ein Gutachter kurz vor den Ferien auf die akute Gefahr hingewiesen hatte, dass die teils brüchigen Deckenplatten herabfallen könnten", berichtete Heinrich Holkenbrink. Der Erste Beigeordnete vertrat Bürgermeisterin Cilly Adenauer während ihres Urlaubs.

Der Kostenvoranschlag einer Firma, die die Gefahr durch gespannte Netze bannen wollte, belief sich für die zu sichernde Fläche von 1200 Quadratmetern auf rund 35.000 Euro. "Abgesehen davon, dass die Gemeinde diese Mittel für eine provisorische Lösung gar nicht aufbringen könnte, wären die Arbeiten erst nach den Ferien in Angriff genommen worden, so dass wir die Kinder am Montag wieder nach Hause hätten schicken müssen", sagte die Beigeordnete Gisela Stahl.

Andere Firmen, die möglicherweise kostengünstiger hätten helfen können, seien auf die Schnelle nicht zu bekommen gewesen. "Bei der Beratung des Gemeinderates am erste Feriensamstag hat unser Beigeordneten-Kollege Friedel Witten dann vorgeschlagen, die Deckenplatten mit Hilfe des Bauhofs in Eigenregie zu demontieren", so Holkenbrink. Das Team von Bernd Walbrück habe direkt seine Hilfe zugesagt.

Kurz darauf sei der Anruf von Karsten Fehr gekommen, dass auch der Rheinbreitbacher Bauhof mit zwei Mann die Arbeiten unterstützen werde, eine Zusage, der sich auch der Unkeler Bürgermeister Gerhard Hausen anschloss. "Wir haben noch am selben Tag begonnen, die Klassenräume auszuräumen, damit wir am Montag mit der Arbeiten beginnen konnten", sagte Stahl.

Rektor Jens Heinroth, den man am Tag danach bei seiner Rückkehr aus dem Urlaub informiert habe, sei mehr als überrascht gewesen, als er erstmals die leeren Klassenzimmer gesehen habe. "Dann aber hat er sich mit uns gleich in die Arbeit gestürzt und die ganze Zeit mitgeschuftet", lobte ihn Holkenbrink.

Von Montag bis Donnerstag dauerte der Abriss der maroden Deckenplatten, die auch noch durch das Treppenhaus zu den Containern auf dem Schulhof geschleppt werden mussten. "Nicht zu vergessen die drei Kubikmeter Dämmstoff, die wir gerade als Sondermüll auf die Reise geschickt haben", ergänzte Stahl. Zusammen mit Holkenbrink und dem Rektor hatte sie zu dem achtköpfigen Team gehört, das mit den Bauhofleuten in zwei Schichten die Schule wieder besenrein übergab.

"Nachdem wir die Gefahr für Schüler und Lehrer gebannt und der Gemeinde Kosten erspart haben, können wir jetzt in Ruhe Angebote für die Deckensanierung einholen und uns im Gemeinderat hinsichtlich der Finanzierung sowie möglicher Fördermittel abstimmen", sagte Holkenbrink.

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