"KunstFaktor 20/21" Eine Hupe namens "Standbombe"

UNKEL · Ein volles Haus bescherte die Vernissage der zweiten "Accrochage" des Jahres der Unkeler Galerie "KunstFaktor 20/21". Entsprechend des Titels der Ausstellung, der ursprünglich die "Hängung von Bildern" in Museen ansprach, zeigt der Galerist Werke verschiedener Künstler.

 Eine Besucherin testet die "Standbombe".

Eine Besucherin testet die "Standbombe".

Foto: Frank Homann

"Ich lade Sie zu einer Generationenreise durch die Kunst der Gegenwart ein", begrüßte Lars Ulrich Schnackenberg die zahlreichen Besucher.

Empfangen worden waren diese etwa von Spiderman und dem rosaroten Panther, von Pluto und den Schlümpfen, dem einen Römer über seinem Kopf herumwirbelnden Obelix sowie Fix und Foxi samt A- und B-Hörnchen. Stephanie Brysch hat die kleinen Original-Comic-Figuren einmal "nach rechts laufend", einmal "nach links laufend" mittels schmaler Papierstege vor einem Träger schwebend befestigt, so dass durch den Schattenwurf zwei dreidimensionale Arbeiten entstanden sind.

Neun Jahre jünger als Brysch ist die 29-jährige Sarah Burek, die im Eingangsraum mit einem Triptychon vertreten ist. Ohne das dreiteilige Bild zu benennen, sind in den drei Feldern trotz ständiger Übermalung schemenhaft Menschen zu erkennen.

Mit vertreten in diesem Raum ist auch der 33-jährige Bildhauer Benedikt mit seiner großen "Standbombe", einer Plastik, die, an ein Kinderspielzeug erinnernd, sich aus unterschiedlich großen, kunterbunten Holzringen zusammensetzt. Entgegen seines martialischen Namens entpuppt sich das Kunstobjekt allerdings nur als lustige "Quietsch-Hupe", die losgeht, sobald man ihren roten "Zünder" antippt.

Mit den drei "Wasserfällen" von Michael Falkenstein wird die "Accrochage" im Hauptraum fortgesetzt. In schwarz-weiß gehalten, lassen die Holzschnitte des 43-jährigen Dozenten für Druckgrafik im Kulturform "Alte Post" in Neuss schäumende und sprudelnde Wassermasse sichtbar werden.

Mit dem Alanus-Professor Jo Bukowski, Jahrgang 1956, und dem Meisterschüler von Gerhard Richter, Michael Royen, endet die Generationenreise im "KunstFaktor 20/21". Während der 58-jährige Bielefelder mit den beiden "Linias" genannten Farbholzschnitten die Ausstellung bereichert, steuert der drei Jahre ältere Künstler aus Köln drei Farbexplosionen in Öl auf Polyethylenfolie bei, wie man sie, wenn auch in erheblich größerem Ausmaß und dadurch noch beeindruckender, in seinem Kunststudio in Vettelschoß bewundern kann.

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