Aktion "Kulturstadt" Eine Entwicklungsagentur für Unkel

UNKEL · Der Schritt von "jemand müsste" hin zu "ich werde etwas tun" ist nach Ansicht von Rex Stephenson in der Bevölkerung von Unkel längst vollzogen worden.

 Wollen Unkel weiter voranbringen: Ulrike Kessel und Rex Stephenson sind mit von der Partie, wenn mit der Entwicklungsagentur ein neuer Verein aus der Taufe gehoben wird.

Wollen Unkel weiter voranbringen: Ulrike Kessel und Rex Stephenson sind mit von der Partie, wenn mit der Entwicklungsagentur ein neuer Verein aus der Taufe gehoben wird.

Foto: Frank Homann

Das aber reichte dem Koordinator der Kulturstadt am Rhein und 18 weiteren Akteuren nicht aus. Gemeinsam mit dem Bad Honnefer Fachanwalt für Vereinsrecht, Alfred Kreutzberg, haben sie eine Satzung für eine Entwicklungsagentur ausgearbeitet. Ins Leben gerufen werden soll dieser neue Verein am Montag, 12. Mai, ab 19 Uhr im Sitzungssaal des Alten Rathauses, Linzer Straße 2.

"Die Lenkungsgruppe der Aktion 'Kulturstadt Unkel am Rhein' und die Hauptakteure der jeweiligen Projektgruppen haben erkannt, dass wir Professionalität - etwa nach dem funktionierenden Modell von Bernkastel-Kues - in Form eines Stadtmanagers brauchen", so Stephenson. Bei einer Pressekonferenz stellten Stephenson, Michael Brauer und Stefan Wichmann sowie Ulrike Kessel und Bürgermeister Gerhard Hausen das Konzept vor. Kessel und Hausen wären als Vertreter des Vereins "Touristik & Gewerbe" (T&G) sowie der Stadt auch geborene Mitglieder der Entwicklungsagentur.

"Wir haben schon viel geschafft. So hat sich der Leerstand in der Altstadt seit 2011 halbiert", berichtete Stephenson. Unkel sei 2014 das Zuhause für 20 aktive Künstler, am Wochenende werde an der Frankfurter Straße zudem eine Galerie eröffnet. Eine Gestaltungssatzung sei in Arbeit, ein Flyer liste alle wichtigen Veranstaltungen anschaulich auf. Und Unkel bekomme noch in diesem Jahr auch wieder einen gastronomischen Betrieb am Eschenbrender Platz, hieß es.

Stephensons Appell an die Immobilienbesitzer: Eigentum verpflichte, es müsse "auch dem Allgemeinwohl dienen. Eine Reihe Besitzer habe sich dies bereits zu Herzen genommen, andere nicht. Die Situation sei aber nicht ganz hoffnungslos. "Wir haben nur noch nicht den richtigen Knopf gefunden, um in allen Fällen Erfolg zu haben." Trotzdem arbeite man daran, etwa im Landes- und Bundesbauministerium, Fördermittel-quellen für Sanierungsarbeiten aufzutun.

"Wir haben auch Kontakte zu etlichen Stiftungen aufgenommen, von denen einige bereit sind, Unkel finanziell zu unterstützen", so Stephenson weiter. Einziger Haken: Eine Stiftung könne Gelder nicht an eine Stadt oder eine "lose Aktion" vergeben. Der Empfänger brauche eine anerkannte Rechtsform - und eine solche wäre eben die Entwicklungsagentur. Dem Verein könnten Mittel zur Verfügung gestellt werden, etwa um einen Stadtmanager zunächst auf zwei bis drei Jahre zu finanzieren, der während dieser Zeit die Verantwortung für weitere Fördermittel übernehmen könne.

"Das Wichtigste, das wir erreicht haben, ist der Stimmungswechsel in der Stadt. Anstatt den längst vergangenen Hochzeiten des Rheintourismus hinterher zu trauern und resignativ die Leerstände zu beklagen, sind viele Unkeler jetzt bereit, sich für ihre Innenstadt zu engagieren", so Stephenson. Von daher gehe er davon aus, viele Mitbürger bei der Gründungsveranstaltung der Entwicklungsagentur am Montagabend im Rathaus begrüßen zu können. "Je mehr Mitglieder dieser Verein hat, um so deutlicher wird man auch auf seine Stimme hören", weiß der Kulturstadt-Koordinator aus Erfahrung.

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