Weinbörse in Rheinbreitbach Ein Prosit an der Unteren Burg

RHEINBREITBACH · Geht man vom Andrang bei der ersten Rheinbreitbacher Weinbörse am Samstag auf dem Renesseplatz aus, dann gibt es am "Fenster zum Siebengebirge" wohl einen neuen Höhepunkt im Veranstaltungskalender.

 Freuen sich über den Erfolg der ersten Weinbörse: Dankward Heinrich (v.l.), Bernd Seiler-Rehling, Torsten Wild, Marijana Lautenschläger und Andreas Nagel.

Freuen sich über den Erfolg der ersten Weinbörse: Dankward Heinrich (v.l.), Bernd Seiler-Rehling, Torsten Wild, Marijana Lautenschläger und Andreas Nagel.

Foto: Horst-Dieter Küsters

Zu einer Reise rund um die Welt in der schönen Atmosphäre an der Unteren Burg hatten die Organisatoren um Torsten Wild geladen. Und hatten damit offensichtlich den Nerv ihrer Mitbürger getroffen.

"Marijana Lautenschläger hat mich gefragt, wie man den schönen Platz an der Unteren Burg etwas mehr beleben könnte. Und da ist mir die Idee gekommen, hier ein Weinfest der ganz anderen Art zu organisieren", berichtete Wild.

Helfer, mit denen die "Rheinbreitbacher Initiative Weinbörse" ins Leben gerufen wurde, waren unter anderem mit Bernd Seiler-Rehling und Andreas Nagel sowie dem Vorsitzenden der Weinbruderschaft Mittelrhein-Siebengebirge und des Rheinbreitbacher Heimatvereins, Dankward Heinrich, schnell gefunden.

"Rheinbreitbach hatte zwar früher größere Weinanbauflächen als Unkel und Erpel. Im Gegensatz zu einem Erdbeerfest, sogar mit entsprechender Erdbeerkönigin, ist ein Wein- oder Winzerfest hier aber nie gefeiert worden", so Heinrich. Dabei habe der letzte professionelle Winzer des Ortes erst 1975 aus Altersgründen seinen Betrieb eingestellt.

Heute gebe es im Ort zwar nur noch Hobbywinzer, die einen kleinen Wingert am Fuß des Koppelberges betreiben würden. Aber, zum Vergleich: In Erpel und Linz, die jährlich zu mehrtägigen Weinfesten einladen, gebe es gar keine Winzer mehr.

Tolle Resonanz im Ort

"Mangels eigener Weine bieten wir neben den Produkten der beiden Bruchhausener Winzer Rebensaft aus Süd- und Nordamerika, aus Frankreich, Spanien und Italien sowie von der Mosel und aus Rheinhessen an", erklärte Wild. Wobei der Niersteiner Wein ja schon fast ein Einheimischer ist. "Unser früherer Wehrführer Horst Krupp und KD-Präsident hat vor etlichen Jahren auf der Landesfeuerwehrschule den Chef vom Weingut Georg Huff getroffen. Zunächst wurden dessen Weine bei den Karnevalssitzungen ausgeschenkt", so Nagel.

Inzwischen gebe es den Blauen Portugieser und Spätburgunder, die Niersteiner Huxelrebe oder die Hipping Spätlese auch während der Rheinbreitbacher Kirmes, auf dem Parkfest und kommendes Wochenende beim Erntedankfest des Obst- und Gartenbauvereins. Die Idee eines Festes von Rheinbreitbachern für Rheinbreitbacher sei im Ort auf tolle Resonanz gestoßen, freute sich Wild am späteren Nachmittag.

Schon im Vorfeld sei den Organisatoren viel Unterstützung angeboten worden. Ein Gastronom habe sein Oktoberfest verschoben, um der Weinbörse keine Konkurrenz zu machen. Und natürlich gab es bei der Weinbörse auch Programm, etwa mit dem Quintett "Jazz-Time" um Sängerin "Anigrace".

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